Lebe wohl, «Mini Beiz, dini Beiz»!

Trotz Top-Quoten droht der beliebten Vorabend-Sendung das Aus. Wieso? Weil die Wirte massenhaft absagen.

Kaum eine Sendung auf SRF ist derart erfolgreich wie das Vorabend-Häppchen «Mini Beiz, dini Beiz». Entsprechend exquisit der Marktanteil: Von Januar bis Juni betrug er im Schnitt 30 Prozent.

Trotzdem: Der Gruss aus der Küche droht zu verstummen. Warum? Weil sich immer weniger Wirte finden, die gewillt sind mitzumachen. Publizität ist eben nicht unbedingt des Schweizers liebste Disziplin.

«Wir haben eine relativ hohe Absage-Rate», bestätigt SRF-Unterhaltungschef Christoph Gebel. Deshalb will man auf Herbst eine Offensive starten. «Wir gehen gewisse Beizen, die früher absagten, nochmals an. Hat in der Zwischenzeit beim einen oder anderen Lokal der Besitzer gewechselt, dann steigen die Chancen, dass der Neue mitmacht.»

Immerhin: Laut Gebel reicht das Beizen-Reservoir noch bis zur Fussball-Weltmeisterschaft im Juni 2018. Doch falls die PR-Offensive scheitert, bleibt danach die Küche kalt.

Und da solche Vorabendstaffeln relativ lange im Voraus geplant werden müssen, lässt SRF derzeit ein Alternativformat entwickeln, das die Beiz nach ihrer Schliessung ablösen könnte. «SRF hat einige Produktionsfirmen eingeladen, Vorschläge einzureichen», sagt Gebel.

Doch was für ein neues Format könnte das sein? Gebel hält sich bedeckt. «Sicher kein Quiz, sondern eher etwas aus der Sparte Factual Entertainment.» Factual Entertainment ist der Fachbegriff für Sendungen, in denen Protagonisten beim Bewältigen ganz unterschiedlicher Aufgaben begleitet werden. So wie bei «Mini Beiz, dini Beiz».

Gut möglich, dass ein Nachfolgeformat erneut mit Kochen zu tun hat. Christoph Gebel: «Sendungen ums Kochen stehen hoch im Kurs.»

Schauen wir also mal, welches Amuse-Bouche SRF aus dem Hut zaubert. Ein Jahr hat die Beiz ja eh noch offen.