
Reisegepäck
Was darf mit an Medikamenten?
Medikamente im Reisegepäck können Probleme beim Zoll verursachen. Um sorgenfrei in die Sommerferien zu starten, gilt es, einige Punkte zu beachten. Dann steht dem Geniessen nichts im Weg!
Wer an einer chronischen Erkrankung leidet oder besonders oft in den Ferien gerne mal kränkelt, tut sich selbst und Mitreisenden einen Gefallen, wenn er vorsorgt. Die richtigen Medikamente zu beschaffen, ist im Ausland aber nicht immer einfach, und das liegt nicht nur an einer eventuell zu überwindenden Sprachbarriere. Ein verschreibungspflichtiges Medikament zu besorgen, erfordert einen Arzttermin. Wer macht den schon gerne in den Ferien? Ausserhalb Europas sind zudem gefälschte Medikamente verbreitet und eine Gefahr für die Gesundheit.
Was ist erlaubt?
Grundsätzlich ist jene Menge an Medikamenten erlaubt, die auf der Reise benötigt wird – maximal der Bedarf für einen Monat. Dieselbe Menge, die auch ohne Bewilligung aus der Schweiz ausgeführt werden darf. Innerhalb des Schengenraumes gibt es kaum Probleme bei der Ein- und Ausfuhr.
Bei Medikamenten, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, wie gewisse starke Schmerz- und Beruhigungsmittel, und auch für Spritzen ist es jedoch sinnvoll, eine ärztliche Bescheinigung bei sich zu haben, am besten in Englisch. Darin sollten der Name des Medikamentes, sein Wirkstoffname und die empfohlene Dosierung beschrieben sein. Flüssige Medikamente dürfen auf Flugreisen im Handgepäck sogar mitgeführt werden, wenn ihre Behälter mehr als 100 Milliliter fassen. Allerdings sollte man sie bei der Sicherheitskontrolle ohne Aufforderung vorweisen.
Ganz klar: Medikamente, die in der Schweiz erlaubt sind, sind nicht automatisch auch in jedem anderen Land legal. So haben beispielsweise Singapur oder die Vereinigten Arabischen Emirate sehr strikte Gesetze. Beim Mitführen unerlaubter Medikamente kann man sich des Drogenbesitzes strafbar macht. Dazu gehören Stoffe, die bei uns als Mittel gegen Husten, Parkinson oder Akne frei abgegeben werden. Informieren Sie sich sicherheitshalber also unbedingt vor Reisantritt bei der Botschaft oder dem Konsulat Ihres Urlaubslandes darüber, was erlaubt ist.
Transportieren – aber richtig
Medikamente sollten Sie auf Flugreisen im Handgepäck verstauen. Im Gepäckraum kann es zu Temperaturschwankungen kommen, was der Wirksamkeit mancher Medikamenten schadet. Auch kann ein Gepäckstück verloren gehen oder verspätet am Ferienort eintreffen. Das Risiko, deshalb wichtige Medikamente nicht zur Hand zu haben, sollten Sie nicht eingehen.
Je nach Reiseziel kann es jedoch durchaus sein, dass gewisse Medikamente im Handgepäck nicht erlaubt sind. Die USA beispielsweise akzeptieren nur die Menge Medikamente im Handgepäck, welche für die Flugzeit benötigt wird. Kalkulieren Sie aber auch hier Verspätungen mit ein. Im Zweifelsfall sollten Sie bei der Airline nach-fragen. Behörden könnten Ihre Medikamente beschlagnahmen oder Ihnen den Flug verweigern.
Dürfen Sie ein Medikament nur im Frachtraum mitnehmen, ist es sinnvoll, genug davon auf alle Gepäckstücke zu verteilen. Somit bedeutet ein verloren gegangener Koffer keine stundenlange Wartezeit bei Ärzten oder gefährliche Situationen.
Bei Autoreisen im Sommer beachten: Nehmen Sie die Medikamente aus dem Auto, wenn Sie es auf einem Parkplatz in der Sonne stehen lassen. Hitze kann Medikamente wirkungslos machen.
Zeitverschiebung einrechnen
Bei Medikamenten, die sehr regelmässig eingenommen werden müssen, sollte eine Zeitverschiebung eingerechnet werden. Auch bei Medikamenten gegen Rheuma, für Herzkreislauf oder bei Antibiotika wäre ein Gespräch mit dem Arzt oder zumindest das genaue Lesen der «Nebenwirkungen in Bezug auf Lichtempfindlichkeit» von Vorteil. Denn eine hohe UV-Strahlung kann in Kombination mit manchen Medikamenten zu Ausschlag, braunen Flecken oder Juckreiz führen. Kein Kühlschrank im Zimmer? Für Medikamente, die gekühlt aufbewahrt werden müssen, empfiehlt sich bereits für die Reise eine thermogeschützte Reiseapothekentasche.
Reisen mit Medikamenten – das Wichtigste auf einen Blick
- Wichtige Medikamente ins Handgepäck! Etwas mehr als benötigt mitnehmen, für den Fall, dass der Flug Verspätung hat.
- Für Spritzen und verschreibungspflichtige Medikamente eine ärztliche Bescheinigung organisieren (Vorlage auf www.swissmedic.ch)
- Starke Schmerz- und Beruhigungsmittel erfordern in manchen Ländern besondere Genehmigungen. Bei Botschaft oder Konsulat des Reiselandes informieren!
- Hauptwirkstoff des Medikamentes kennen, für den Fall, dass es in den Ferien ausgeht.
- Medikamente dunkel und trocken aufbewahren.
- An Zeitverschiebung denken.
- Vorsicht vor Hautirritationen durch starke Sonneneinwirkung.