Beatrice (l.) und Eugenie brauchen einander mehr denn je. Die Krise ihrer Eltern droht auch den Prinzessinnen zu schaden.
Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie
Mitten im Skandal ihrer Eltern
Es ist ein grosses Dilemma, in dem die Schwestern stecken: Sind sie loyal ihren Eltern gegenüber oder retten sie ihr eigenes Ansehen?
Von Sarina Bosshard
Jetzt müssen Prinzessin Beatrice (37) und Prinzessin Eugenie (35) zusammenhalten. Wegen der anhaltenden Vorwürfe gegen ihren Vater, Prinz Andrew (65), im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein (siehe Box), haben dieser und ihre Mutter Sarah Ferguson (66) ihre verliehenen Titel endgültig abgelegt. Immer mehr Details über die Beziehung des Ex-Paars zu dem verurteilten Sexualstraftäter kommen ans Licht. Genug für König Charles III. (76) und Prinz William (43) – sie haben Druck gemacht und wollen eine klare Abgrenzung. Doch was ist mit Andrews und Sarahs Töchtern Beatrice und Eugenie?
Die Schwestern sind zwar keine arbeitenden Royals – verdienen ihr Geld also selbst –, doch sie galten einst als Hoffnung des Königshauses. Denn dieses hat sich in den letzten Jahren stark verschlankt, etwa durch den Rücktritt von Prinz Harry (41) und Herzogin Meghan (44). Besonders Beatrice, Neunte in der Thronfolge, die den König als Staatsrätin bei bestimmten Staatsgeschäften vertreten kann, wünschte sich zuletzt eine grössere Rolle. Eine Vertraute von ihr sagte kürzlich zu den britischen Medien: «Beatrice möchte tatsächlich als Mitglied der königlichen Familie arbeiten und an königlichen Veranstaltungen teilnehmen, um ihrem Onkel Charles zu helfen, weil es ihr Spass macht und sie den Job gut macht.» Charles soll seine Nichte schätzen, doch im Palast herrscht die Angst, dass Andrew versuchen könnte, Einfluss auf seine Tochter zu nehmen. Der Traum von einer königlichen Rolle scheint also in weite Ferne gerückt.
Öffentlicher Rückzug
Aktuell wünschen sich die beiden so wenig Aufmerksamkeit wie möglich. Mitten im Sturm um ihre Eltern haben sich die Schwestern aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Eigentlich wären sie auf der Gästeliste des ersten Pink Balls im Londoner British Museum gestanden. Doch sie tauchten nicht auf. Ein offizieller Grund ist nicht bekannt, aber am Tag zuvor machte der Palast die Titelentscheidung öffentlich. Seitdem kommen immer mehr Enthüllungen und mutmassliche Beweise ans Licht. In den frisch veröffentlichten Memoiren Virginia Giuffres (1983–2025), in denen das Epstein-Opfer den angeblichen Missbrauch von Andrew schildert, kommen auch schockierende E-Mail-Verläufe vor. So soll Sarah Ferguson Epstein mit ihren beiden Töchtern in Florida besucht haben, nachdem dieser 2009 aus dem Gefängnis entlassen worden war und unter Hausarrest gestanden hatte. Er verbüsste damals eine Haftstrafe wegen erzwungener Prostitution einer Minderjährigen. In einem E-Mail an seinen Anwalt schrieb Epstein damals über Ferguson: «Sie war die Erste, die meine Freilassung mit ihren beiden Töchtern im Schlepptau feierte.» Die Schwestern waren in jener Zeit gerade
mal 20 und 19 Jahre alt.
Grosse Herausforderung
Die jetzige Situation ist für Beatrice und Eugenie unerträglich. «Die Yorks sind bekannt für ihre enge Bindung. Beatrice und Eugenie sind von den jüngsten Entwicklungen sicher am Boden zerstört und haben Angst vor dem, was kommen wird», betont Adelsexperte Richard Fitzwilliams im Gespräch mit «Express». Zwar dürfen sie ihre Prinzessinnentitel behalten, ihr öffentliches Ansehen ist dennoch bedroht. Plötzlich stellt sich die Loyalitätsfrage. «Diese stellt sie vor eine offensichtliche Herausforderung: Sie müssen ihr Image – glücklich verheiratet, beruflich erfolgreich und engagiert in der Wohltätigkeitsarbeit, beides haben sie in letzter Zeit noch verstärkt – von dem ihrer Eltern in der öffentlichen Wahrnehmung abgrenzen.»
Doch bis anhin haben sich weder Beatrice noch Eugenie zu den schweren Vorwürfen gegen ihre Eltern geäussert. Ob das eingeprägte Motto der Königsfamilie «Niemals beschweren, niemals erklären» in diesem Fall wirklich der richtige Weg ist, wird sich zeigen. Denn für ihre Eltern können die beiden nichts. Der Umgang mit der jetzigen Situation liegt aber in ihren eigenen Händen.