Der Code für das Liebesglück

Liebe und Freiheit – passt das zusammen? Ja, das tut es! Es sind 
sogar die Grundbedingungen für eine glückliche und inspirierende Partnerschaft. Diese Freiheiten hier sollten Sie Ihrer Liebe schenken.
  
Es gibt sie nur im Film: Paare, bei denen die Beziehung von alleine läuft. Wer sich eine gute Partnerschaft wünscht, muss etwas dafür tun. Zum Beispiel: sich gegenseitig Freiheiten zu­gestehen. Dabei muss man immer mal wieder über den eigenen Schatten springen. Das ist nicht einfach, aber es wird immer leichter, wenn man spürt, dass die Partnerschaft dadurch intensiver und reicher wird. Hier sind sechs Freiheiten für eine erfüllte Partnerschaft. 
 
Die Freiheit, Nein zu sagen
Mit dem Ja zueinander beginnt die Partnerschaft. Und das be­deutet für den Beziehungsalltag, das eigene Ich immer mal wieder zurückzustellen und Kompromisse einzugehen. Letzteres fällt leichter, wenn man sich gegenseitig zugesteht, auch mal Nein sagen zu 
können – zu einem Anlass, der einen nicht interessiert, wenn man keine Lust auf 
Sex hat, oder wenn man in den Ferien nicht immer alles gemeinsam machen möchte. Dahinter steckt die Akzeptanz, dass eine gute Beziehung aus zwei eigenständigen Persönlichkeiten besteht.
 
Die Freiheit, Geheimnisse 
zu haben
Damit haben besonders Frauen Schwierigkeiten. Immer alles erzählen stärkt das Wir, glauben sie und plaudern munter drauflos. 
Im Gegenzug wollen sie alles über den Partner wissen. Ihn ausleuchten wird mit solchem Eifer betrieben, dass sie sich nur noch damit auseinandersetzen, was der Partner denkt, fühlt und tut, und sich selbst aus den Augen verlieren. Die Folge: Die Individualität, die in einer Beziehung für Lebendigkeit sorgt und das gegenseitige 
Interesse weckt, wird immer mehr aufgehoben.
 
Die Freiheit, unvollkommen 
zu sein
In einer Beziehung, die nicht 
an der Oberfläche bleibt, fallen 
irgendwann die Masken, und 
man kommt mit den Schattenseiten des anderen in Kontakt. Dann ist sie zum 
Beispiel konfrontiert mit seiner Pedanterie und er mit ihrer Launenhaftigkeit. Natürlich geht es nicht darum, 
alles zu tolerieren. Aber bleiben die charakterlichen Schwächen im Rahmen, sollte man Kom­promisse im Umgang damit finden und Umerziehungsprogramme lassen. Schliesslich wünscht man sich ja auch, dass der andere einen nimmt, wie man ist – mit Fehlern und Schwächen.
 
Die Freiheit, das zu tun, 
was einem gut tut
Er ist die grosse Liebe. Aber mit dem Tanzen hat er es gar nicht. Sie gähnt, wenn er von seiner Leidenschaft für den Fussball erzählt. Ist man verliebt, stört einen das nicht. Verblasst die Verliebtheit, ist man immer noch ein Wir, aber die Wahrnehmung des Ichs nimmt wieder zu. Und dieses Ich ist happy, wenn es tanzen geht oder auf dem Spielfeld steht. Lassen Liebende sich die Freiheit, das zu tun, was jedem guttut, ist das die beste Voraussetzung für eine erfüllte Partnerschaft.
 
Die Freiheit, auch andere 
zu mögen
Gibt es Probleme mit den Kindern, tauscht sie sich am liebsten mit der Freundin darüber aus. 
Ist die Stimmung im Keller, bringt sie keiner so schnell wieder zum Lachen wie der Arbeitskollege. Über Probleme bei der Arbeit redet er mit seinem besten Freund. Mit dem Motorrad Pässe abfahren ist nur mit dem Bruder ein Vergnügen.
Nehmen andere Beziehungen der Partnerin oder dem Partner etwas weg? Tun sie nicht. Im Gegenteil. Sie ent­lasten und inspirieren die Beziehung, denn einer der grössten Liebesirrtümer ist, dass die Partnerin oder der Partner alle Bedürfnisse abdecken soll.
 
Die Freiheit, sich zu streiten
Paare, die Meinungsverschiedenheiten austragen, sind zufriedener in der Beziehung als solche, die Streit vermeiden. Voraussetzung ist, dass fair und konstruktiv gestritten wird. Und das kann man lernen. Der erste Schritt ist, sich, auch wenn die Fetzen fliegen, zu erinnern, was Streiten wirklich ist: ein Handwerkszeug, mit dem Konflikte gelöst werden können. Dient es nur dazu, mit lauter Stimme die Machtposition in der Beziehung zu kitten, wirkt sich das destruktiv aus. Dann verliert man sich in Anschuldigungen, die verletzen und das Paar-Klima vergiften.