Die Karten ganz neu mischen

Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, spüren sie die Veränderungen nicht nur im Körper. Auch die Seele schwingt jetzt anders. Nutzen Sie diese manchmal verwirrende Zeit des Umbruchs, um sich und das Leben neu zu entdecken.

 

Jede Frau erlebt die Wechseljahre anders, eines aber empfinden alle gleich: Die Zeit der körperlichen und seelischen Veränderung ist eine Herausforderung. Gedanken über den Sinn des Lebens tauchen vermehrt auf. Oft spürt man eine innere Unruhe oder Unzufriedenheit. Anstatt dagegen anzukämpfen oder diese Gefühle zu verdrängen, sollte man ihnen nachgehen und dies für die persönliche Entwicklung nutzen. Zum Beispiel für eine Standortbestimmung, anhand derer einengendes Verhalten abgelegt, Lebensziele neu definiert, Beziehungen anders gestaltet und Träume in die Realität umgesetzt werden können. Folgende drei Merksätze werden Sie dabei unterstützen, das Leben nach Wunsch zu führen.

 

1. Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben.
«Mein Leben war geprägt von der Opferhaltung. Das wurde mir erst bewusst, als mir meine Tochter in einem Streit an den Kopf warf, ich solle mich endlich um mein Leben kümmern. Erst da habe ich begriffen, dass ich nicht mein Leben lebte. Ich war immer nur für andere da und habe mich selbst dabei ganz vergessen», erzählt Bea.
Besonders Frauen neigen dazu, die Bedürfnisse und Wünsche anderer über die eigenen zu stellen. Wenn es den anderen gut geht, geht es mir auch gut, heisst es. Kehren Sie dies jetzt um und leben Sie nach dem Motto: Wenn es mir gut geht und ich mich wohl und ausgeglichen fühle, profitiert auch meine Umgebung. Diese Aussage signalisiert einen gesunden Egoismus. Darin widerspiegelt sich der Respekt sich selber gegenüber sowie der achtsame Umgang mit sich selbst.

 

2. Niemand anders als Sie sitzt am Steuer Ihres Lebens.
Eigenverantwortung macht glücklich, aber sie strengt auch an. Das ist der Grund, weshalb viele ihr Wohlbefinden lieber abhängig machen von andern, von den Umständen, dem Wetter oder dem Schicksal. «Ich konnte das noch nie»; «Wenn meine Chefin schlecht gelaunt ist, vermiest mir das den Tag»; «Mein Partner soll das entscheiden»: Solche Sätze gehen leicht über die Lippen. Schwieriger, weil mit Taten verbunden, ist es zu sagen: «Ich weiss nicht, ob es gelingt, aber ich werde es versuchen»; «Wenn meine Chefin schlecht gelaunt ist, heisst das nicht, dass ich es auch sein muss»; «Ich hole mir Rat beim Partner, aber ich entscheide selbst.»
Eigenverantwortung ist folgenschwer. Sich auf sie einlassen bedeutet, sich klar darüber zu sein, dass nur ich und niemand anders es in der Hand hat, mein Leben zu gestalten. Nochmals langsam, damit die Botschaft sinken kann: Ich bin verantwortlich dafür, dass es mir gut geht. Niemand anders als ich hat es in der Hand, mein Leben zu gestalten.
In diesen Sätzen schwingt eine ungeheure Freiheit und Kraft – beides macht glücklich. Aber manchmal drückt das Gewicht der Freiheit auch auf den Schultern. Dann erkennen wir: Eigenverantwortung ist Chance und Verpflichtung zugleich. Sie ist lohnend und anstrengend, befriedigend und manchmal aufreibend. Wer sich einmal für sie entschieden hat, tut es aber immer wieder.

 

3. Ihr Leben ist endlich.
Das mache ich später. Diesen Spruch kennen Sie sicher. Seien Sie sich klar darüber, dass Sie nichts ewig vor sich herschieben können. Das Leben ist endlich, und es findet nur in der Gegenwart statt. Darum sollten Sie Dinge, die Ihnen wirklich wichtig sind, nicht länger aufschieben. In einem Chor singen und auftreten, das Hobby zum Beruf machen, mit dem Partner auf eine Reise gehen, im ehemaligen Kinderzimmer ein Atelier einrichten, einen Roman schreiben, drei Monate in Ihrer Lieblingsstadt leben. Planen Sie die Umsetzung Ihrer Wünsche und setzen Sie diese in die Tat um. Tun Sie es jetzt!