Prinz Williams Verlobte Kate – Trifft auch sie der Fluch der Krone?

Am Tag ihrer Hochzeit wird aus Kate Middleton Prinzessin Catherine. Eine Frau, die ein Leben im goldenen Käfig führen wird. Ein Schicksal, an dem einige Frauen des britischen Königshauses zerbrochen sind – wie Diana, Fergie und die Queen-Schwester Margaret.
 
Die begehrten Einladungen an 1900 Gäste sind verschickt: Sie erleben am 29. April ab 11 Uhr in der Londoner Westminster Abbey hautnah die Hochzeit von Prinz William (28) und der bürgerlichen Kate Middleton (29). Sie wird mit dem Jawort zu Prinzessin Catherine – und gehört dann zu einem der exklusivsten Kreise überhaupt, nämlich der britischen Königsfamilie.
Kate steht ein denkwürdiger Tag bevor. Ein Tag, an dem sie nicht nur ihre grosse Liebe heiratet, sondern der auch ihr Leben komplett verändert. Als Ehefrau an der Seite von Prinz William, der dereinst König wird, gehört Kates Zukunft ganz der Krone. Und das wird die grosse Herausforderung für sie sein: Wie kommt sie damit klar, nicht mehr frei über ihr Leben bestimmen zu können? Sich fortan dauernd im Auge der Öffentlichkeit bewegen zu müssen? Und könnte der Palast für sie gar zum goldenen Käfig werden?
Kate wäre nicht die Erste im britischen Königshaus, deren Glück durch den Fluch der Krone zerstört würde.
 
Fall 1:
Prinzessin Diana
Jung, unverbraucht und skandalfrei: Sie war die ideale Besetzung als Ehefrau von Prinz Charles, der unbedingt heiraten musste. Als sie mit 20 vor den Traualtar trat, dachte Diana, er sei ihr wirklich zugetan – und entdeckte zu spät, dass er von seiner Jugendliebe Camilla nicht lassen wollte. «Wir führten eine Ehe zu dritt», sagte Diana später. Sie fühlte sich im Stich gelassen – von ihm, aber auch von der Königsfamilie, die ihre Nöte ignorierte und sie zwang, die Situation zu akzeptieren. «Charles gab mir das Gefühl, auf allen Ebenen nicht zu genügen.» Dass sie mit ihrer offenen, einfühlsamen Art zum Publikumsliebling wurde, ihren Mann, aber auch ihre ganze Verwandtschaft total in den Schatten stellte, machte alles noch schwerer. «Alles Gute, was ich machte, wurde ignoriert. Ich kam mir wie eine Versagerin vor.» Von der Welt verehrt, in ihrer Ehe gefangen: Diana wurde krank, litt jahrelang an Depressionen und Essstörungen – Hilfeschreie, die nicht beachtet wurden. Doch sie wurde selbstbewusster, suchte in Affären nach Geborgenheit, nutzte die Popularität – und rächte sich schliesslich mit ihren öffentlichen Enthüllungen, die Charles und das Königshaus blamierten. Was für die naive Diana einst so hoffnungsvoll begonnen hatte, wurde zum jahrelangen Überlebenskampf, an dem sie fast zerbrach. Durch die Scheidung befreite sie sich zwar von den königlichen Fesseln, blieb aber die Nestbeschmutzerin und wurde nur toleriert, da sie die Mutter der Prinzen William und Harry war.
 
 
Fall 2:
Herzogin Sarah
Allein, unverstanden, kaltgestellt: So erging es auch Fergie am königlichen Hof. Dabei waren die Voraussetzungen im Vergleich zu Diana ganz anders: Prinz Andrew liebte sie wirklich – und Fergie war überzeugt, dass diese Liebe alle Schwierigkeiten überstehen wird. Dass die Hürden aus den eigenen Reihen so hoch sein würden, damit hatte sie in ihrem anfänglichen Enthusiasmus nie gerechnet. Doch kaum verheiratet, ging es schon los: Andrew leistete seinen Militärdienst in der Marine – und Fergie durfte ihn nicht besuchen. «Obwohl mir versprochen wurde, zu ihm reisen zu dürfen, wo immer er auch stationiert sei.»Nur etwa40 Tage pro Jahr sahen sie sich in den ersten Ehejahren. Fergie war den «grauen Eminenzen », die am Hof über sie bestimmten, ausgeliefert. Mit ihrer zu forschen Art eckte sie an, trat oft ins Fettnäpfchen und wurde zurechtgestutzt. Besonders ihrem Schwiegervater Prinz Philip war sie ein Dorn im Auge. Mit ihm überwarf sie sich, da sie ihn zu kritisieren wagte. «Anfänglich dachte ich, es sei besser, zu tun, was verlangt war. Denn Philip kann sehr einschüchternd sein.» Die langen Trennungen, die Unstimmigkeiten, die Unsicherheiten – das lastete zusehends auf ihrer Ehe, liess die so stark scheinende Liebe zu schnell verglühen. Es kriselte immer heftiger – und die Herzogin tappte bei einer Affäre in eine Paparazzi-Falle, was das Ende der Ehe bedeutete.«Andrew war meine grosse Liebe, unsere Hochzeit der schönste Tag in meinem Leben», sagte Fergie später.
«Ich glaube fest daran, dass wir heute noch zusammen wären, wenn wir mehr um unsere Liebe gekämpft hätten. Oder wenn er nicht aus einer königlichen Familie stammen würde.» Ihr Leben bekamFergie nach der Scheidung nie mehr richtig in den Griff.
 
Fall 3:
Prinzessin Margaret
Sie wurde in die Königsfamilie hinein geboren – und hätte sich mit den Gepflogenheiten und Gesetzen innerhalb der Palastmauern eigentlich auskennen müssen. Doch Prinzessin Margaret verliebte sich in einen verheirateten Mann, der sich für sie scheiden liess. Eine solche Ehe war für Hof und Kirche in den 50er-Jahren jedoch unvorstellbar. Die beiden blieben vorerst dennoch ein Paar, bis Margaret die Belastung zu gross wurde und sie entschied, ihre Gefühle der Pflicht unterzuordnen und die Beziehung zu beenden. Sie hätte sonst etliche Privilegien verloren. Die Queen-Schwester, die 2002 mit 71 Jahren starb, stürzte sich darauf ins Partyleben, genoss dies exzessiv. Eine dauerhafte, erfüllte Liebe fand sie nie mehr – weder in ihrer Ehe mit Lord Snowdon noch in ihren vielen Affären.
 
 
 
Bleibt Kate ein Schicksal, wie es Diana, Fergie oder Margaret erlebt haben, erspart? Dass es nicht einfach wird, ist sich die baldige Prinzessin jedenfalls bewusst. «Es ist schon nervenaufreibend», meinte sie zu ihrem neuen Leben. «Ich weiss ja nicht genau, was auf mich zukommt. Aber ich bin lernwillig, und arbeite hart.» Claudia Joseph, Autorin der Biografie «Prinzessin Kate», zeigt sich ebenfalls zuversichtlich. «Kate hat einen gefestigten, reifen Charakter, ist nicht abgehoben und fühlt sich wohl in ihrer Haut. Es ist zudem von Vorteil, dass sie und William bereits acht Jahre liiert sind, etwa gleich alt sind und aus derselben Generation stammen», meint die Britin zur GlücksPost. Kate werde es nicht schwerfallen, ihre Aufgaben zu erfüllen. «Bisher hat sie sich sehr souverän gezeigt.» Zudem werde sie nicht gleich einen randvollen Terminkalender haben. «William ist nach wie vor in der Militärausbildung und noch nicht im richtigen Einsatz für die Krone. Wenn sie verheiratet sind,wird sich für Kate, abgesehen von ein paar wenigen Terminen, nicht viel ändern.» Einer steht schon fest: Anfang Juli werden sie zu einem Besuch in Kanada erwartet. «Hinsichtlich Williams zukünftiger Position wird sie zudem eine sehr starke Unterstützung für ihn sein.»
Die Vorzeichen stehen bei Kate also gut: Sie scheint gerüstet zu sein, um dem Fluch der Krone zu trotzen.