Monika Fasnacht – Wie sehr schmerzt sie dieser Rauswurf?

Lachen, auch wenn einem nach Weinen zumute ist: Das Schweizer Fernsehen wirft die bodenständige Jasskönigin aus dem Programm und lässt Sprücheklopfer Roman Kilchsperger den beliebten «Donnschtig-Jass» moderieren. Die Moderatorin nimmt es tapfer.
 
Tausende von Jassfans wurden vergangene Woche mit der Hiobsbotschaft überrascht, dass im kommenden Sommer Roman Kilchsperger (40) anstelle von Monika Fasnacht (46) den «Donnschtig-Jass» moderiert. Die Kommentare der enttäuschten, erzürnten TV-Zuschauer lauten von «Fehlentscheid», «Frechheit» und «Skandal» bis hin zu «absurd», «dumm» und «unbegreiflich». Auch wenn die Welle der Entrüstung der TV-Jasskönigin zeigt, wie sehr sie von ihrem Publikum geschätzt wird, so ist doch sicher, dass ihre Enttäuschung über den Verlust der beliebten Sendung gross sein muss. Auch wenn sie im Interview mit der GlücksPost Verständnis für den Entscheid ihres Arbeitgebers zeigt.
 
GlücksPost: Nach der Absetzung des«Grand Prix der Volksmusik» verlieren Sie auch den «Donnschtig-Jass». Was schmerzt Sie mehr?
Monika Fasnacht: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich finde es natürlich sehr schade, dass es den «Grand Prix» nicht mehr gibt. Beim «Donnschtig-Jass» geht für mich nach 14 Jahren eine Ära zu Ende.Das ist bedauerlich, denn ich war dieser Sendung und den Zuschauern sehr verbunden. Aber ich kann den Entscheid nachvollziehen.

Haben die Verantwortlichen Sie mit dem Entscheid überrumpelt oder wurde mit Ihnen darüber gesprochen?

Ich war zugegeben etwas überrascht, weiss es nun aber schon seit Dezember.
 
Frauen über 40 haben es beim Fernsehen grundsätzlich schwer. Glauben Sie, dass der Entscheid, Sie gegen einen jüngeren Kollegen auszuwechseln, auch etwas mit Ihrem Alter zu tun hat?
Nein, ich glaube nicht, dass es etwas mit dem Alter zu tun hat. Gefragt sind einfach neue Akzente. Und so jung ist ja Roman auch nicht mehr.
 
Der «Donnschtig-Jass» soll mit mehr Glamour und Show ausgestattet werden. Sind Sie den TV-Machern zu wenig glamourös? Braucht diese Sendung Glamour und Show?
Ich bin eine bodenständige Person – und es war mir immer wichtig, authentisch zu wirken und nah bei den Zuschauern zu sein. Wie der «Donnschtig-Jass» zukünftig ausgerichtet werden soll, müssen die Verantwortlichen beurteilen.
 
Was hat Sie am «Donnschtig-Jass» immer besonders gereizt?
Es ist eine Live-Sendung und findet draussen statt. Das ist spannend. Das Wetter hat immer eine grosse Rolle gespielt.Zudem habe ich die Schweiz und die Leute in unserem Land kennengelernt. Ich finde die Sendung nach wie vor toll, denn die Zuschauer vor Ort können von A bis Z miterleben und schauen, wie Fernsehen gemacht wird.
 
Das Schweizer Fernsehen und Radio steht unter neuer Führung. Betrachten Sie sich als erstes Opfer der neuen Chefs?
Nein, ganz und gar nicht. Es ist klar, dass auch erfolgreiche Sendungen ab und zu neue Impulse brauchen. Betroffen ist nun eben der «Donnschtig-Jass».
 
Haben Sie Angst, auch den «Samschtig-Jass» bald zu verlieren?
Der «Samschtig-Jass» wird weiterhin von mir moderiert und steht nicht zur Diskussion.
 
Wie werden Sie die freien Wochen im Sommer nutzen?
Ich werde mit Sicherheit an meinem Romanisch feilen, welches ich in letzter Zeit etwas vernachlässigt habe. Zudem werde ich endlich einmal all die Leute besuchen, die wegen der vielen Arbeit warten mussten. Und dann moderiere ich natürlich weiterhin die Hafenkonzerte. Langweilig wird mir bestimmt nicht!
 
Die Enttäuschung bei Ihnen wird gross sein. Wie lenken Sie sich momentan ab? Und wer tröstet Sie in dieser schwierigen Situation?
Ich liebe lange Hundespaziergänge, egal bei welchem Wetter. Zudem fühle ich mich enorm wohl in den Bündner Bergen, weit ab von der Hektik. Und natürlich habe ich ein wunderbares Umfeld. Bald kommen die Kids meiner Schwester zu mir in die Ferien, dann läuft es rund…
 
Was können Sie zu Ihrem Nachfolger Roman Kilchsperger sagen?
Ich kenne Roman seit bald 20 Jahren. Wir haben schon im Radio zusammengearbeitet. Schon damals hatte jeder seinen Stil und das ist gut so. Roman ist ein leidenschaftlicher Jasser – und wird es sicher super machen.
 
In den Kulissen des«Donnschtig- Jass» hatte Ihre nun leider verstorbene Hündin Simba immer einen Platz. Werden Sie versuchen, dieses extra angefertigte Hunde-Hüttli als Erinnerung sowohl an Simba als auch an den «Donnschtig-Jass» zu bekommen?
Das ist eine gute Idee, daran habe ich auch schon gedacht. Ich werde bestimmt einmal nachfragen, ob die Hütte zu haben ist.