Mein Leben, meine Gefühle: Ski-Star Ramon Zenhäusern (27)

Das Schicksal beschert uns Tage der Freude und der Trauer – und immer wieder grosse Emotionen. Die GlücksPost hat bei Schweizer Stars nachgefragt, was sie in ihrem Leben besonders geprägt hat.

Er ist ein Grosser – körperlich (2 Meter) und im Skisport. Im März 2019 gewann Ramon Zenhäusern den Weltcup-Slalom in Kranjska Gora. Von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 brachte der Walliser zwei Medaillen mit – eine goldene (Mannschaftswettbewerb) und eine silberne (Slalom). Bevor es bald mit der Rennsaison losgeht, versucht Zenhäusern in «Mini Schwiiz, dini Schwiiiz – Promi-Spezial» (19. 10., 20.10 Uhr, SRF 1) gegen Müslüm, Rob Spence und Evelyne Binsack zu siegen. Darin präsentieren sie ihre Heimatregionen und bewerten ihre Erlebnisse gegenseitig.

Mein glücklichster Tag

Ganz klar war dies der 4. Mai 1992, ich denke, es war an einem Montag. An jenem Tag fand die für mich tollste Geburtstagparty statt, die ich je erlebt habe.

Mein wichtigster Mensch

Meine Familie, welche mich schon mein Leben lang intensiv begleitet – also mein Vater Peter, meine Mutter Bea, meine Schwester Romaine und seit einiger Zeit auch meine Freundin Tanja.

Mein traurigster Moment

Vor ziemlich genau einem Jahr starb mein Firmgötti nach einer Rückenoperation im Spital. Sein Tod kam so überraschend, und es machte mich unendlich traurig, dass ich mich eigentlich nie richtig von ihm verabschieden konnte. Mein Firmgötti war einer meiner grössten Fans und hat mich jahrelang im Skisport unterstützt. Er hat sich jeweils riesig über meine Erfolge gefreut und war auch an allen Empfängen mit dabei.

Meine schönste Kindheitserinnerung

Unser Ferienchalet «Märli» in Bürchen, wo ich im Winter die Freude am Schnee entdeckte, wo ich Schneehütten baute, eine Eisbahn vor dem Haus präparierte, Schlitten fuhr – und wo ich schliesslich auch das Skifahren lernte.

Meine schlimmste Angst

Ich freue mich sehr darüber, dass in meinem engsten Umfeld alle gesund sind und ich mit beiden Grosseltern nach wie vor einen tollen Kontakt habe. Das macht mich stolz und glücklich zugleich. Obwohl beide Grossväter und beide Grossmütter über 80-jährig sind und sich zurzeit bester Gesundheit erfreuen, habe ich gerade wegen ihres Alters manchmal Angst, dass ich sie doch allzu früh verlieren könnte.

Mein erster Kuss

Ich nehme an, es war meine Mutter, welche mich kurz nach der Geburt erstmals geküsst hat. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich ihr auch einen Kuss zurückgegeben.

Mein grösster Stolz

Sportlich freue ich mich darüber, dass es mir in der letzten Saison gelungen ist, meine Idole Andre Myhrer und Marcel Hirscher in einem Rennen zu bezwingen. Ich bin glücklich, dass ich beim Weltcup-Slalom in Kranjska Gora neben Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen mit über einer Sekunde Vorsprung zuoberst auf dem Podest
stehen durfte. Vor allem nach Hirschers kürzlichem Rücktritt ist mir bewusst geworden, welch grosse Ehre es war, ihn in seinem zweitletzten Rennen besiegen zu können. Am meisten stolz bin ich aber darüber, dass ich vor ein paar Wochen mit dem Bachelor-Diplom der FernUni Schweiz mein Wirtschaftsstudium abschliessen konnte und nun etwas entspannter in die kommende Wettkampfsaison gehen darf.

Mein stärkstes Herzklopfen

Das war bei den Olympischen Spielen in Südkorea im Teamevent in Form eines Parallelslaloms. Als wir im Final gegen die Österreicher standen, wurde mir in meinem Duell gegen Michael Matt so richtig bewusst, dass mit einem Sieg gegen ihn eine olympische Goldmedaille möglich sein würde. Mit diesem Wissen am Start bekam ich echt Herzrasen, und es kostete mich unglaublich viel Konzentration, mit dem möglichen Sieg vor Augen, den direkten Gegner schliesslich auch zu besiegen.