Zwei Spassvögel im Kinderglück

Sie teilen sich die Bühne, sind im selben Alter, lachen auch privat viel. Nicht alles ist aber gleich beim Komikerpaar: Der eine hütet seine kleine Tochter, der andere die Enkelin.

Die dreijährige Kleio blickt zu Boden und möchte das Händchen nicht geben. Sie ist mit ihrem Mami Patricia (31) gekommen, der Tochter von Cony Sutter (59). Ganz anders die zweijährige Ella, Tochter von Peter Pfändler (56). Mit ihren blauen Klunkeraugen blickt sie uns an,  als ob wir uns schon immer kennen würden, ein erwachsen wirkendes, überlegenes Lächeln im Gesicht, so, als wolle sie damit sagen: Macht doch nicht einen solchen Aufstand um mich. Selbstbewusstsein schon mit zwei!

«Das mit dem ‹Schüüchtun› gibt sich heute schon noch», verteidigt Cony Sutter seine Enkelin. Die zwei kleinen Mädchen haben sich erst ein paar Mal gesehen, obwohl Opa Cony und Papa Peter zuweilen fast täglich zusammen sind.

«Ella hat sich beängstigend gut entwickelt», so ein euphorischer Peter Pfändler über seine Kleine. «Spätestens jetzt ist es klar: Das ist meine Tochter. Im Ernst: Das liegt sicher hauptsächlich an meiner Frau Sabine, die eine super Mutter ist.» Um Ella zu fördern, spricht die gebürtige Süddeutsche mit ihr Hochdeutsch – obwohl sie das Schweizerdeutsche hervorragend beherrscht. «Das schult ihren Geist, wenn sie von Dialekt spontan umschalten muss», so Sabine Pfändler (34).

Der Komiker kommt richtig ins Schwärmen. «Ich bin voller Dankbarkeit und Demut, wenn ich diesen kleinen Wurm um mich herum habe. Sie redet ununterbrochen, sagt auch Sachen, die man nicht drucken darf. Schon am frühen Morgen macht sie sich selbstständig. ‹Ella abegah jetzt, schpiele›, sagt sie dann und begibt sich ins Wohnzimmer.» Wie sieht es mit einem zweiten Kind aus, liebe Pfändlers? Die Antwort kommt umgehend. «Das ‹Pröblen› finde ich unglaublich gut, richtig grossartig», meint das Schlitzohr. Sabine kann dazu herzlich lachen.

Und wie fühlt man sich als Opa, Cony Sutter? «Sehr gut. Ich sehe Patricia und Kleio jede Woche, wenn wir nicht gerade auf den Bühnen unterwegs sind. Wenn ich in Kleios sich veränderndes Gesicht sehe, denke ich oft: Ist dieser Zug am Kind nun von ihrem Mami oder von mir?» «Sie hatte schon immer einen richtigen Sutter-Grind», scherzt Peter Pfändler. «Aber jetzt, ohne Babyspeck, kommt sie je länger je mehr nach dem Vater.»

Wie auf der Bühne geben sich die zwei verbal immer mal wieder Saures. «Das mit dem Ähneln erlebte ich schon mit Patricia», erzählt Cony. «Als ich sie im damaligen Radio Z mal Maja Brunner als meine Tochter vorstellte, keifte die mich an: ‹Das sieht ja ein Blinder mit Krückstock, dass das deine Tochter ist.› Dermassen glichen wir uns.»

Conys Tochter, mit einem in der Schweiz geborenen Griechen verheiratet, sucht noch öfters Papas Rat. «Wir telefonieren häufig und können über alles reden.» Mit Papas langjähriger Lebenspartnerin versteht sie sich gut. «Und ich bin mit dem Schwiegersohn sehr glücklich. Wir sind auch schon mal zusammen in die Ferien gefahren und hatten es sehr gut», erzählt Cony Sutter. Ein zweiter Enkel sei laut Patricia in Planung.

Die beiden Spassmacher können von Sutter & Pfändler leben, sind sie sich einig. «Daneben machen wir beide hobbymässig Sachen, die etwas einbringen.» Sachen wie Auftritte an Privat- und Gesellschaftsanlässen und die Pointen als Glarner Hösli (Pfändler) und als Ostschweizer Sturzenegger jeweils nach dem «Samschtig-Jass», was die zwei Komiker unter dem neuen Moderator Reto Scherrer weiterführen. «Die grösste Herausforderung dabei sind die Texte, die wir jeweils zusammenstiefeln.» Das soll noch immer gut ankommen. «Wir hören oft, dass Leute sagen, dass sie jeweils nur den Schluss wegen uns schauen.»

«Wann geht ihr euch auf den Wecker?», fragen wir jeden einzeln.

  • Antwort Pfändler: «Immer» – und nach einer kurzen Pause: «nie!»
  • Antwort Sutter: «Wir nerven uns eigentlich ganz selten.»
  • Als Sutter Pfändlers Antwort hört, zuckt er kurz zusammen. Als er das «nie» hört, prustet er lauthals los.