Ihr überraschendes Geständnis

In der neuen TV-Rolle als Psychologin muss sie ihr Herz in beide Hände nehmen, um Leben zu retten. Und auch im Alltag muss sich die Schauspielerin oft überwinden.

Premiere für Katja Riemann (52): Erstmals in ihrer 30-jährigen Karriere ist sie in der Titelrolle einer TV-Reihe zu sehen. «Sie ist mir nah, eine Reisende wie ich», sagt die Schauspielerin über die Radiopsychologin in «Emma nach Mitternacht». Diese wird zuerst mit einem Geiselnehmer konfrontiert, dann mit einer suizidgefährdeten Frau. «Die Auseinandersetzung mit psychologischen Zusammenhängen und den Abgründen der Menschen: Das interessiert mich, macht die Freude aus, sodass es nicht langweilig wird – was meine grosse Angst war, bevor ich die Rolle angenommen habe.»

Ein Gefühl, das Katja Riemann gar nicht so fremd ist, wie man es vom immer sehr selbstbewusst wirkenden Kino- und TV-Star denken würde. «Ich bin generell ein ängstlicher Mensch», verriet sie dem «Stern». «Das fängt schon beim Aufstehen und dem Rausgehen aus der Wohnung an. Es wird aber besser, eine Frage des Übens. Seit ein paar Jahren merke ich: Meine Ängste werden weniger.» Sie habe ein paar krasse Sachen als Heranwachsende erlebt, in einer Begegnung mit Menschen, worauf sie nicht näher eingehen wolle. Angst sei aber auch eine grosse Energie, mit der sie arbeite.

Im Interview erzählt Riemann zudem, dass sie als Mädchen viel allein war, keine Freunde hatte, da sie als einziges Scheidungskind in der Klasse ausgegrenzt wurde. «Eine Situation, mit der ich als junger Mensch total überfordert war. Gerade als Kind will man doch so sein wie alle.» So habe sie sich mit sich selbst beschäftigt – geschrieben, gesungen, getanzt. Es sei ihr aber wichtig zu sagen, dass sie eine gute Kindheit, eine tolle Mutter hatte, die Lehrerin war und es alleinerziehend mit drei Kindern schaffen musste. «Leider ist sie viel zu früh verstorben.»