Grippe oder Erkältung? Auf jeden Fall Ruhe!

Halsschmerzen, Husten, erhöhte Temperatur, und dann sind da auch noch diese 
Kopfschmerzen. Grippe oder Erkältung? Das zu unterscheiden, ist nicht immer 
ganz einfach. Aber klar ist: Im Zweifelsfalle ab ins Bett und auskurieren!

Sie ist wieder da, die Jahreszeit, in der Grippe und Erkältung Hochsaison feiern. Doch wer glaubt, eine Grippe erwischt zu haben, kann sich auch irren. Möglicherweise handelt es sich lediglich um eine Erkältung. Die Symptome sind sich ganz ähnlich: Wir fühlen uns schlapp, müde und krank. Doch wie unterscheiden sich Grippe und Erkältung?

Die Grippe wird von Influenzaviren ausgelöst, ist eine akute Infektion der Atemwege. Die Erkältung hingegen, auch grippaler Infekt genannt, ist eine Entzündung der oberen Atemwege, ausgelöst von Rhino-, Adeno-, Parainfluenza- oder RS-Viren. Die Ansteckung verläuft bei beiden hauptsächlich über Tröpfcheninfektion, sei es beim Sprechen, Niesen oder Husten. Etwas seltener ist die Übertragung durch Viren, die beispielsweise auf Türgriffen lauern. Ebenfalls typisch ist, dass beide Krankheiten im Winter häufiger auftreten als im Sommer.

Nicht immer ungefährlich

Die Erkältung macht sich meist mit einem Schnupfen bemerkbar – tropfende Nase, ein Kratzen im Hals, Kopfschmerzen, Husten und möglicherweise leicht er­höhte Temperatur. Das Atmen fällt zunehmend schwerer, weil die Nasenschleimhaut anschwillt. Schüttelfrost, Muskel- und Gliederschmerzen sind eher selten. Auch fühlt man sich mit einer Erkältung nur in Ausnahmefällen schwer krank, vielmehr einfach müde und geschwächt.

Die Grippe hingegen beginnt plötzlich und meist mit hohem Fieber zwischen 38 und 40 Grad, den typischen Muskel- und Gliederschmerzen, trockenem Husten und Halsweh. Mehrere Symptome treten gleichzeitig und heftig auf. Schüttelfrost und Kopfschmerzen lassen in der Regel nicht lange auf sich warten, und es kann zu Atemnot oder Brustschmerzen kommen. Schnupfen begleitet eine Grippe selten. Da die Grippe für ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder sowie Patienten mit geschwächtem Immunsystem gefährlich werden und sogar tödlich enden kann, ist die Früherkennung und Unterscheidung zwischen den beiden Erkrankungen für diese Menschen wichtig. Für gesunde Menschen ist eine Grippe im Normalfall lästig und langwierig, aber ­so weit ungefährlich.

Leiden lindern

Bei einem leichteren Grippeverlauf reicht es, nur die Beschwerden zu behandeln. Fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente oder natürliche Mittel, Hustensäfte oder Lutschtabletten – das alles bekommen Sie in der Apotheke, und es genügt bei ansonst gesunden Menschen vollkommen. Wer hingegen zu einer Risikogruppe gehört, sollte innert 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome vom Arzt die richtigen Medikamente verordnet bekommen. Für alle gilt: Dem Körper ein paar Tage Bettruhe gönnen und ganz viel Wasser und Tee trinken.

Bei einer Erkältung können nur die Symptome gelindert werden. Aber auch hier gilt: Arbeit und Sport nicht übertreiben und den Körper schonen, Tee oder heisse Milch mit Honig trinken, Lutschtabletten oder Sprays gegen die Halsschmerzen und den Husten anwenden. Nasentropfen oder Dämpfe von Teebaum- oder Pfefferminzöl erleichtern das Atmen und lindern den Schnupfen. Und natürlich gibt es Medikamente, die das Krankheitsgefühl sowie Kopf- und Halsschmerzen bekämpfen.

Impfen oder nicht?

Eigentlich ist es für eine Impfung bereits ein bisschen spät. Ideale Impfzeit ist von Mitte Oktober bis Mitte November. Aber auch jetzt kann eine Impfung noch Sinn machen. Da das Influenza-Virus sich ständig verändert und der Impfstoff bereits einige Zeit vor Beginn der Grippewelle hergestellt wird, kann es sein, dass die Schutzimpfung bis zu ihrer Anwendung nicht mehr gleich wirksam ist. Dennoch empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit zumindest für Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko eine Grippeimpfung. Dazu gehören Menschen ab 65 Jahren, Risikopatienten aufgrund von Krankheiten, Schwangere, Frühgeborene ab dem Alter von sechs Monaten (in den ersten zwei Wintern) sowie Personen, die berufsbedingt erhöht gefährdet sind wie beispielsweise das Pflegepersonal.

Gegen die Erkältung hilft keine Impfung. Wer vorbeugen will, sollte häufig und gründlich die Hände waschen, das Immun­system mit ausgewogener und vitaminreicher Ernährung stärken, unterstützt mit zusätzlichen Vitaminen, genügend Flüssigkeit und viel Bewegung an der frischen Luft.