König Carl XVI. Gustaf

Wie seine Freunde ihn vor Skandalen schützen

Ein neues Buch von Thomas Sjöberg beleuchtet den Skandal um König Carl XVI. Gustaf. Nun erzählt der Autor, welch Gegenwind er bereits vor der Veröffentlichung erhalten hat – ausgerechnet von Freunden des Monarchen.

Sarina Bosshard

Carl Gustaf, Victoria und Christina bei einem Seminar in Stockholm
König Carl XVI. Gustaf dürfte nicht erfreut über das Buch sein. danapress

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Auf dieses Buch hat Schweden gewartet: Thomas Sjöberg (65) liefert mit «Der Chef – Die Geschichte eines Skandals» die Fortsetzung zu «Der widerwillige Monarch». Mit letzterem stürzte er das schwedische Königshaus 2010 in eine Krise. Denn darin berichtete der Journalist von König Carl XVI. Gustafs (77) angeblichen Besuchen im Rotlichtmilieu und einer Affäre mit der Sängerin Camilla Henemark (59) während der Ehe mit Königin Silvia (79). Dementiert hat der Monarch die Anschuldigungen nie.
Im neuen Buch zeigt der Autor die Hintergründe zum damaligen Skandal auf – etwa, wie die Elite reagiere, wenn sie sich bedroht fühle. Der Palast sei nie direkt gegen ihn vorgegangen. «Aber Carl Gustavs Freunde versuchten, die Veröffentlichung des Buches zu verhindern, und als das nicht gelang, wurde eine Hetzkampagne gegen mich gestartet», erklärt Sjöberg. Der älteste Freund des Königs habe mit Kriminellen verkehrt, um die Quellen des Journalisten dazu zu bringen, alles zu leugnen. Ziel sei es gewesen, ihn zu vernichten, indem sie seine Glaubwürdigkeit zerstörten.

Keine Furcht

Angst habe er deshalb nicht gehabt, doch er sei wütend gewesen. Ein Urteil über den König fällt er aber dennoch nicht. Die moralischen Schlussfolgerungen überlasse er anderen. «Aber ich denke, dass ein grosser Teil seiner Untertanen es vorziehen würde, wenn er zurücktreten und seine Tochter Victoria das Ruder übernehmen würde», sagt Thomas Sjöberg. Vom Königshaus selbst erwarte er keine Reaktion. Carl XVI. Gustafs Freunde würden ihn vielleicht wieder als Lügner darstellen. Doch Sjöberg betont: «Ich kann alles, was ich behaupte, beweisen.»

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