Fürstin Charlène

Le problème mit der Sprache

Die Landessprache von Monaco bereitet der gebürtigen Südafrikanerin Schwierigkeiten. Doch damit ist Fürstin Charlène im Palast nicht alleine.

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Fürstin Charlène sieht sich wegen ihres Französischs Kritik ausgesetzt. Imago

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Wie schwer es sein kann, die französische Sprache zu erlernen, wissen wir Deutschschweizer nur allzu gut. In der Schule wird man mit Ausnahmen und komplizierter Aussprache konfrontiert. Mit dieser Herausforderung kämpft auch Fürstin Charlène (47) seit Jahren. Die gebürtige Südafrikanerin lebt seit 2007 der Liebe wegen im französischsprachigen Monaco, ihre Muttersprache ist Englisch. Weil sie sich in dieser am wohlsten fühlt, spricht sie bei öffentlichen ­Terminen meist englisch. Gespräche oder Reden auf Französisch sind selten und kurz. Dass sie nun harsche Kritik dafür einstecken muss, dürfte sie nicht weiter im Gebrauch des Französischen bestärken.
Auslöser der Kritik sind nur wenige ­Worte. Bei einem Kreativwettbewerb am Collège Charles III wendet sich die Ex-Profi-­Schwimmerin an die Teilnehmenden. Sie gibt sich besonders Mühe und benutzt sogar die Landessprache Monacos. Übersetzt auf Deutsch sagt sie: «Danke für eure Kreationen und Konzepte. Und Glückwunsch! Bravo.» Eigentlich ein harmloser Satz, könnte man meinen. Doch wie sie diesen sagt, passt vielen ­offenbar nicht. Im Netz hagelt es Kritik. «Sie lebt schon lange in Monaco und ­sollte die Sprache besser beherrschen» oder «Lerne Französisch, respektiere dein Land, das dir deinen Luxus ermöglicht» sind nur einige der wütenden Kommentare.

Palace statt palais

Es ist nicht das erste Mal, dass die Fürstin mit solchen Vorwürfen konfrontiert wird. Nach einem früheren Interview, bei dem sie hauptsächlich auf ihre Muttersprache setzte, wurde sie als «Frau eines Staatsoberhauptes nicht würdig» bezeichnet. Was ­viele dabei vergessen, ihr Ehemann, Fürst Albert II. (67), hat selbst ein schwieriges Verhältnis zur französischen Sprache. Denn früher kämpfte er beim Sprechen mit einem leichten Stottern. Nicht so aber im Englischen. Die Sprache seiner Mutter, Grace Kelly (1929–1982), fällt ihm leichter. «Ich kann an zwei Händen abzählen, wie oft ich mit meiner Mutter Französisch gesprochen habe. Unsere Abendessen waren auf Englisch», erzählte er einst.
Englisch hat sich im Palast bis heute durchgesetzt. Mit ihren Zwillingen, Erbprinz Jacques und Prinzessin Gabriella (beide 10), sprechen sie meist die Muttersprache von Charlène. Ab und zu bringt sie ihnen auch etwas Afrikaans und Zulu bei. Albert hingegen versuche trotzdem, sie so oft wie möglich auf Französisch anzusprechen. «Also haben sie enorme Fortschritte gemacht», betonte er. Doch bei ernsten Angelegenheiten ist keine Zeit dafür. «Wenn ich sie davon abhalten muss, etwas Dummes zu tun, wechsle ich ins Englische, nur um mich schnell verständlich zu machen.»

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So ist es für Fürstin Charlène natürlich schwer, ihre Kenntnisse der Landessprache zu verbessern.

Auch diese Königinnen stiessen auf Sprachbarrieren

Pauken war auch für Königin Mary (53) angesagt. Sie stammt aus Tasmanien (Australien) und spricht somit Englisch. Mit der Hilfe von zwei Lehrerinnen lernte die Ehefrau von König Frederik X. (57) Dänisch. Wegen ihres Akzents sorgt sie in der Familie ab und zu für Lacher.
Aufgewachsen in Buenos Aires (Argen­tinien) redet Königin Máxima (54) ­Spanisch. Weil ihre Eltern sie auf eine zweisprachige Schule schickten, lernte sie dort auch noch Englisch. ­Wegen ihrer ­Liebe zu König Willem-Alexander (58) büffelte sie zudem Niederländisch.
Als ehemalige Dolmetscherin ist Königin Silvia (81) ein echtes Sprachtalent. In Heidelberg geboren, ist ihre Muttersprache Deutsch. Sie kann aber auch Französisch, ­Spanisch, Portugiesisch und Englisch. Für König Carl XVI. Gustaf (79) lernte sie schliesslich Schwedisch.
Über die Autoren

Sarina Bosshard

Sarina Bosshard ist seit 2023 Royal-Expertin und Redaktorin bei der Glückspost. Ihr Herzensthema: die Königshäuser weltweit. Jahrelang begleitete sie das aktuelle Geschehen bereits als Unterhaltungsredaktorin beim «Blick». Heute liegt ihr Fokus darauf, die Welt des Adels durch ihr grosses Fachwissen, Expertengespräche und Recherchen greifbar zu machen. Beispiele dafür sind ein Interview mit dem Autor des Enthüllungsbuchs über König Carl XVI. und eine Einordnung zu den Auswirkungen der Krebserkrankung von Prinzessin Kate auf ihre Beziehung. Die Zürcher Oberländerin kümmert sich ausserdem um die Social-Media-Kanäle und die Webseite der GlücksPost.

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