Viel Schmerz in ihrem Leben

Das wurde aus Rita Moreno

Sie tanzte und lachte sich einst in die Herzen des Film-Publikums – und tut dies noch immer. Im privaten Leben aber war und ist viel Schmerz.

Leo Lüthy

Teaser Webseite.jpg
Als junge Schau­spielerin und Tänzerin eroberte Rita Moreno in den sechziger ­Jahren die Filmwelt. Und noch immer dreht sich bei ihr ­vieles um Musik und Tanz. Getty Images

Werbung

Als junge Frau schrieb Rita Moreno einst «Oscar»-Geschichte. Völlig überwältigt stand die aus Puerto Rico stammende Schauspielerin 1962 auf der Bühne und stammelte: «Ich kann es nicht glauben. Du meine Güte! Damit belasse ich es.» Sie hatte als Neben­darstellerin im Film­musical «West Side Story» das goldene Männchen gewonnen – als erster Latina-Star!
Die Schauspielerin und Tänzerin, inzwischen 93 Jahre alt, legt immer noch ein rasantes Tempo vor. 2021 gab sie im hautengen Glitzerkleid in der «Tonight Show» ein gewagtes Tanzmanöver zum Besten. «Ich zeige dir mal, wie ein Mädchen sich an einem Jungen festhalten muss», sagte Moreno zu Moderator Jimmy Fallon und schwang ihn durchs TV-Studio. Aktuell ist Moreno bei uns in der Netflix-­Serie «One Day at a Time» als schrilles und tanzendes Grosi zu sehen. Und sie wünschte sich, dass ihre Mutter dies alles noch hätte erleben können. «Ich glaube, sie wäre stolz ­darauf, dass ich immer noch tanze, egal ob auf der Leinwand oder einfach zu Hause zu der Musik von ­Bruno Mars. Warum sollte ich jetzt damit aufhören?»

Toxische Liaison mit Marlon Brando

Nicht immer aber war da nur Tanz und Freude in ihrem Leben. Mit dem jungen Marlon Brando (1924–2004) ­hatte Rita Moreno eine achtjährige und sehr toxische ­Liaison. ­«Er war ein ausser­gewöhn­li­cher Mann. Auch wie er mit Frauen umging. Er betrog mich, und ich fühlte mich oft wie sein Fussabtreter. Ich musste auf Drängen von ihm eine Abtreibung vornehmen», erzählte sie jüngst. Am Ende ­der tragischen Beziehung ­wollte sich Rita ­Moreno mit Schlaf­tabletten das Leben nehmen. «Ich wollte dem Schmerz entfliehen. Ich fühlte mich schmutzig, weil ich so ­lange ­zuliess, dass Marlon auf mir ­herumtrampelte.»

Auch mit Elvis Presley (1935–1977) war Rita Moreno kurz verbandelt: «Aber als ich sah, dass er mehr Leidenschaft für ein Erdnussbutter-Bananen-Sandwich entwickelte als für mich, war es vorbei.» Vor den Trau­altar trat Rita Moreno schliesslich mit dem Kardiologen ­Leonard Gordon (1920–2010). Als dieser vor 15 Jahren starb, war sie nicht nur traurig: «Er war ein eifersüchtiger Kontrollmensch.» Aus der Ehe stammt Tochter Fernanda (59). «Sie hilft mir oft aus der Patsche, wenn ich Sachen vergesse. Und die zwei Enkelkinder bereichern mein Leben. Auch wenn ich mich oft schon sehr einsam ­fühle.»

Werbung