Das wurde aus Martin Sheen

Die ganze Welt redet derzeit von seinem Sohn Charlie Sheen (60), der sich in der neuen Netflix-Doku «aka Charlie Sheen» über sein Suchtleben austobt. Papa Martin Sheen (85) kommt darin zwar nicht zu Wort, ist aber immer wieder mal Thema im Dok-Film. Im Guten wie im Bösen.

Hollywood-Legende Martin Sheen erklärte jüngst, dass er sich mit seinem Sohn versöhnt habe: «Wäre er nicht mein Sohn, wäre Charlie mein Freund.» Er selbst kokettiert aktuell mit seiner grossen «Sucht» nach Festnahmen. Es seien bisher etwa 70 gewesen, gab der Kino-Held und Aktivist Mitte April bekannt. Seit den 1980er-Jahren geht er immer wieder auf die Strasse und setzt sich vehement gegen Kriege, Menschenrechtsverletzungen, Aufrüstung und Umweltzerstörung ein.

Martin Sheens Kindheit sah nicht nach Karriere aus: Ramón Antonio Gerardo Estévez, wie er gebürtig heisst, war eines von zehn Kindern eines spanischen Einwanderers. Die Mutter starb jung, da war Sheen elf Jahre alt. Als er schauspielern wollte, war der Vater strikt dagegen. Ein katholischer Priester lieh ihm schliesslich das Geld, um zur Ausbildung nach New York zu fahren. Der Rest ist Filmgeschichte: Mit «Badlands» und «Apocalypse Now» wird aus ihm bald einmal ein gefeierter Filmheld.

Martin Sheen ist inzwischen auch das Oberhaupt einer regelrechten Hollywood-Dynastie. Seine drei Söhne und Tochter Renée (58) spielen alle in Filmen mit, Emilio (63) und Ramón (62) sind auch Regisseure. Den Ruhm des Vaters erlangte aber nur Carlos, alias Charlie Sheen. Gemeinsam spielten sie im Kassenschlager «Wall Street» mit.

Eine wahre Konstante in Sheens Leben ist Ehefrau Janet (81), mit der er inzwischen seit in Hollywood rekordverdächtigen 63 Jahren verheiratet ist. Für den bekennenden Katholiken ist die Ehe ganz wichtig. Er sagt: «Dank Janet habe ich einst erkannt, was für ein heuchlerisches Leben ich lange geführt habe. Sie inspiriert mich und spornt mich immer wieder dazu an, ein besserer Mensch zu werden.» Das Ehepaar wohnt in einer Villa in Malibu, und wenn Martin Sheen nicht gerade vor einer Kamera steht oder an einer Demonstration auftritt, «geniesse ich meine Enkelkinder».