Ausdrucksstarke Stimme und elegante Erscheinung – Anni-Frid Lyngstad, die in diesen Tagen 80 Jahre alt wurde, begeisterte als eine von zwei Frauen der Gruppe ABBA. Als Kind hat sie es nicht leicht: Die gebürtige Norwegerin ist zwei Jahre alt, als ihre Mutter stirbt, und wächst dann bei ihrer Grossmutter in Schweden auf. Ihren Vater lernt sie erst viel später kennen, und auch nur, weil die Jugendzeitschrift «Bravo» ihn ausfindig macht.
Nach der Schule lernt sie Schneiderin, heiratet mit 17 einen Teppichhändler, von dem sie zwei Kinder bekommt. Sie singt gern und gewinnt schliesslich einen Nachwuchswettbewerb. Bei einem Restaurantbesuch lernt sie Benny Andersson (78), den sie nach ihrer Scheidung heiratet, kennen. Zusammen mit ihm, Agnetha Fältskog (75) und Björn Ulvaeus (80) gründet Frida ABBA. Sie gewinnen 1974 mit «Waterloo» den Eurovision Song Contest. 1982 zerbricht die Band zunächst, bis zu ihrem kurzen Comeback 2021.
Sie probierte es alleine
Nach der Trennung tritt Anni-Frid als Solosängerin auf. Sie hat jedoch nur einen grossen Hit mit dem Titel «I Know There's Something Going On» (1982). Sie zieht sich aus der Musikbranche zurück, betätigt sich nun hauptsächlich für wohltätige Zwecke und den Umweltschutz.
Und privat? Nach ihrer Scheidung von Andersson 1981 sucht sie Frieden und zieht in die Schweiz. Hier heiratet sie 1992 Prinz Heinrich Ruzzo Reuss († 49). «Er war fröhlich, spirituell, wunderbar», schwärmte sie einst.
Doch am 13. Januar 1998 zerbricht das Glück. Ihre Tochter Ann Lise-Lotte aus ihrer ersten Ehe stirbt im Alter von 30 Jahren in New York bei einem Autounfall. Nur ein Jahr nach diesem Verlust stirbt ihr Mann an Krebs. Zwei Beerdigungen in zwei Jahren – doch Lyngstad versucht, stark zu bleiben. 2007 tritt ein neuer Mann in ihr Leben: der britische Adelige Sir Henry Smith (69). Das Paar lebt heute in Schweden und in der Schweiz, erst in Zermatt, jetzt in Genolier am Genfersee.