«Ich rieche sie, ­bevor ich sie sehe»

«Grüezi, wie geht es Ihnen?» Eine Frage, die oft nur rhetorisch ist. Aber die GlücksPost hört hin. Sie gibt den unterschiedlichsten Lebewesen eine Plattform und will wissen, wie sie sich fühlen. Diese Woche: Nikita (2), Polizei-Junghund i. A. aus Niederglatt SG.

Danke, mir geht es gut, obwohl ich mich sehr schnell gelangweilt fühle, da ich sehr temperamentvoll bin. Meine Familie besteht aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern. Ich besitze einen eigenen Zwinger, in der Grösse einer Einzimmerwohnung, inklusive Teppich. Dorthin verziehe ich mich, wenn Besuch für die anderen kommt.

Ich bin ein Belgischer Schäfer, ganz genau ein Malinois. Bewegung schätze ich ganz besonders, und ich liebe es, wenn mein Herrchen mit mir joggen kommt. Denn der ist erst nach 15 Kilometern müde, ganz im Gegensatz zu meiner Chefin, die braucht schon nach vier Kilometern eine Pause. Manchmal darf ich beruflich Menschen suchen. Ich rieche sie natürlich schon, bevor ich sie sehe, und gebe dann meinem Herren Bescheid. Es kann auch vorkommen, dass er mal bedrückt ist. Ich spüre das sofort, denn das gefällt mir gar nicht. Er ist mein bester Freund, und ich würde alles tun, um ihn zu beschützen.

Oft fahre ich auch in einem sehr schnellen Auto mit Sirene mit, das gefällt mir, und ich schaue dabei gerne aus der Hundebox. Es kam auch schon vor, das ich in einem Helikopter mitfliegen konnte oder auf Berge musste. Am liebsten würde ich gerne den ganzen Tag arbeiten. Zum Beispiel Fährten von Einbrechern verfolgen oder Personen und Kinder suchen, die sich verlaufen haben. Auch Gegenstände finden und anzeigen, Einbruchsobjekte durchsuchen und auf Patrouillendienst gehen. Oft hat es dort grosse Menschenmassen, und es ist sehr laut. Sie sehen, ich habe einen abwechslungsreichen Job.

Wenn ich meine Aufgaben richtig erledige, dann werde ich gelobt und bekomme eine Belohnung. Und wenn ich dann ausspannen darf, liege ich gerne auf dem Sofa, was eigentlich verboten ist. Auch wenn ich rechtzeitig wieder heruntersteige, wenn die Herrchen kommen, meine Haare verraten mich immer. Da haben sie dann nicht so Freude. Aber ich liebe meine Familie. Der kleine Bub ist besonders lieb. Er füttert mich immer mit Katzensnacks, so lange bis es keine mehr hat oder bis es jemand merkt.

Beim Essen weiss ich genau, dass bei ihm am meisten herunterfällt und lege mich dort auf die Lauer. Auch mit den Katzen verstehe ich mich ausgezeichnet. Sie fressen mein Futter und ich – verbotenerweise – ihres.

Ich bin mit meinem Hundeleben absolut zufrieden, solange etwas läuft. Das Gute ist, meine Familie merkt schnell, wenn ich mich langweile, denn zerlegte Plüschtiere sind nicht zu übersehen.


Zur Person

Name: Nixi du Mont Saint Aubert aka Nikita

Geburtstag: 3. Mai 2013

Familie: Zwei Erwachsene, zwei Kinder, zwei Katzen

Beruf: Polizeihund in Ausbildung

Arbeitgeber: Kantonspolizei St. Gallen

Was ich liebe: Kinderplüschtiere

Was ich nicht mag: Kleine bellende Hunde