Unglücklich trotz ­grossem Lottogewinn

Die Britin Jane hat eine Million Pfund gewonnen – und hat keinerlei Freude daran. Nun will sie gar die Lottogesellschaft verklagen.

Sie war Englands jüngste Lotto-Gewinnerin: Jane Park gewann mit 17 Jahren eine Million Pfund, was rund 1,25 Millionen Franken entspricht. Das ist nun vier Jahre her. Doch die 21-Jährige geniesst nicht etwa den Alltag mit Penthouse, Prada und Porsche, sondern möchte die Lotterie verklagen, weil der Jackpot angeblich ihr Leben zerstört habe.

Der Münchner Psychologe Dr. Stephan Lermer (68) sagte zu «Bild der Frau»: «Ein Lottogewinn ist zunächst ein angenehmer Schock. Doch auch ein freudiger Schock bringt einen emotional aus der Fassung und muss erst einmal verdaut werden.» Jane findet keinen Partner, weil sie nie weiss, ob ein Mann nur auf ihr Geld aus ist. Und sie leidet unter Stress- und Panikattacken. «Der Gewinn hat mein Leben ruiniert. Ich dachte, Geld würde es zehnmal besser machen, aber es machte es zehnmal schlechter. Die Leute sehen mich an und denken: ‹Ich wünschte, ich hätte ihr Leben.› Aber sie haben keine Ahnung», jammert Jane. Sie fordert nun, das Mindestalter für Lottospieler zu erhöhen. Denn der Teenager warf aus jugendlichem Leichtsinn zu viel Geld für Designerteile, Chihuahuas, Luxus-Karren, Partys und neue Brüste aus dem Fenster. «Finanzberater sprachen von Investment-Anleihen, aber ich hatte keine Ahnung, was sie meinten.»

Sie ist nun wieder zu Mama gezogen, hat ihre Freunde verloren. «Ich wünschte, ich hätte kein Geld!», sagt sie. Stephan Lermer meint dazu: «Materielle Dinge machen nur kurzfristig glücklich. Deshalb investiert man das Geld besser in sich selbst. Oder in das Glück der anderen.» Und – käme spenden für Jane in Frage? «Nein, nein», winkt sie ab. Das will sie dann doch nicht. Und das wirkt irgendwie scheinheilig, nicht?