Kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes hat die Schauspielerin und Musikerin, die in der Schweiz und in Frankreich lebt, einen künstlerischen Traum verwirklicht. Auch für die Zeit als Mama hat sie schon grosse Pläne.
Andrea Butorin
Auch als Mama will die Musikerin und Schauspielerin Viola von Scarpatetti zur Hälfte in Frankreich und in der Schweiz leben. zvg
Wohlig-zufrieden fläzt sich Viola von Scarpatetti (38) auf ihrem Sofa und streichelt sich den Bauch. Dieser ist von imposanter Grösse. Kein Wunder: Jeden Moment kann die Geburt ihres ersten Kindes losgehen. «Es geht mir sehr gut, und ich fühle mich enorm kreativ», sagt die Schweizer Musikerin und Schauspielerin.
Die Globetrotterin ist in Fribourg, Basel und Südfrankreich aufgewachsen und hat auch schon im kanadischen Montreal sowie in Paris gelebt. Nun wohnt sie zur Hälfte in der Schweiz und im Burgund (F). Das Zuhause in Frankreich teilt sie sich mit ihrem Partner, dem französischen Architekten, Künstler und Autor Guillaume Petit (41). Die beiden sind seit drei Jahren ein Paar.
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Wunsch erfüllt
Vor wenigen Wochen erfüllte sich Viola von Scarpatetti, hochschwanger und mittels Unterstützung der Fondation Suisa sowie Spenden, einen lang gehegten Traum: Mit dem 92-köpfigen Sinfonieorchester Tifico nahm sie in Zürich das Chanson «Géants» auf: «Die Nacht davor verbrachte ich schlaflos vor Aufregung. Aber zum Glück lief alles wie am Schnürchen.»
Sie erlebe eine «Traumschwangerschaft» ohne Komplikationen, freut sie sich. Auch ihre Stimme habe sich bislang nicht verändert. Nächstes Jahr will von Scarpatetti weitere Lieder aufnehmen und ein Album produzieren.
Privates und Berufliches vermischt
Als Musikerin setzt sie auf poetische Pop-Chansons, als Schauspielerin spielte sie etwa im Schweizer Oscar-Kurzfilm «La femme et le TGV» an der Seite von Jane Birkin (1946–2023) und in den SRF-Produktionen «Generalstreik 1918» oder «Die Beschatter». Auch in Frankreich spielt sie in Filmen oder auf Theaterbühnen.
«Fly in Fly out» war ihr bislang ambitioniertestes Projekt: Sie schrieb das Drehbuch und die Musik, führte Regie und spielte an der Seite ihres damaligen Partners die Hauptrolle. «Mich beschäftigte die Frage, wie man sich so gern haben kann und sich trotzdem nicht versteht. Darum wollte ich dieses Projekt machen», sagt Viola von Scarpatetti. Die Beziehung zerbrach während der Postproduktion. Der Film aber schaffte es in die Schweizer Kinos, wurde an einem Filmfestival in Hongkong ausgezeichnet und ist auf dem Streamingdienst «Play Suisse» zu sehen.
«In der nächsten Zeit werde ich nebst der einnehmenden Arbeit auch viel für den Menschen da sein, der jetzt zu mir kommt», sagt Viola von Scarpatetti. Nur wenn es dem Kind gut gehe, könne sie kreativ sein. Sie geht davon aus, dass sich ihr Leben durch das Mamasein auf das Wesentliche reduziere und klarer werde.
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TV-Projekt in Planung
Die Mutterschaft biete ihr auch Zeit und Raum, um das Drehbuch ihres nächsten Spielfilms «La Source» zu schreiben. Sie freue sich auch schon darauf, wieder ohne Babybauch an Castings gehen zu können, zum Beispiel für eine Nebenrolle, einen Serienplot oder auch für einen Werbefilm. Ein grösseres TV-Projekt steckt schon in der Pipeline: «Für einen französischsprachigen Dokumentarfilm besuche ich betagte Menschen und singe ihnen ein Lied aus ihrer Kindheit vor. Daraufhin erzählen sie mir Erinnerungen aus ihrem Leben.»
Eigentlich wollte sie nach den Erfahrungen mit «Fly in Fly out» Arbeit und Privates strikt trennen. Doch wieder ist es passiert: «Eines Tages hat mir Guillaume einen Text gezeigt. Ich schnappte mein Akkordeon, und die Melodie dazu floss von allein», sagt sie. So entstand «Géants» als gemeinsames Projekt. Das mit den Albumplänen weitergehen dürfte: mit Viola von Scarpatetti und Guillaume Petit als frischgebackene Eltern.