Nach zwei Jahren Pause kehrt Manu Burkart als Moderator von «SRF bi de Lüt – Hüttengeschichten Spezial» zurück. Diesmal erlebt er die Berge gemeinsam mit seiner 14-jährigen Tochter Alya. Das Handy liessen die beiden während der Wanderung zu Hause.
Chiara Schmed
Manu Bukart und Tochter Alya wandern auf die Tessiner Capanna Alpe Nimi. SRF
Manu Burkart (48) schnürt wieder seine Wanderschuhe: Nach zwei Jahren Pause moderiert der Comedian zum fünften Mal «SRF bi de Lüt – Hüttengeschichten Spezial» (13. 12., 20.05 Uhr, SRF 1). «Ich bin schlecht im Multitasking», begründet er seine Pause bei der SRF-Sendung. Denn er brauchte damals Zeit, um sich voll und ganz auf das Schreiben des neuen Programms «Bucket List» von Cabaret Divertimento konzentrieren zu können. Mittlerweile läuft die Bühnenshow mit seinem Spielpartner Jonny Fischer (46) erfolgreich. «Wir sind jetzt voll drin», sagt Burkart. «Und die Wanderungen auf die Hütten waren ein guter Ausgleich zu den Auftritten.»
An Fitness hat Manu Burkart während seiner Pause nicht eingebüsst. «Ich gehe regelmässig mit meiner Frau Michèle zum Pilates», verrät der Künstler. Trotzdem sei er schon lange nicht mehr über 1000 Meter gekommen. «Je älter ich werde, desto mehr Bammel habe ich davor, konditionell nicht fit genug für eine gröbere, anspruchsvollere Wanderung zu sein.»
Kopf lüften in den Bergen
Die Hüttentouren sind für Manu Burkart nicht nur Herzensangelegenheiten, sondern auch eine Möglichkeit, abzuschalten. «Ich bin in jeder Lebenssituation in einer Partnerschaft», sagt er – privat mit seiner Frau Michèle, beruflich im Duo mit Jonny Fischer. «Ich empfinde es als gesund, auch als Einzelperson eigene Projekte verwirklichen zu können.» Dabei kämen ihm immer als Erstes die «Hüttengeschichten» in den Sinn. Kein Wunder – wo lässt sich besser den Kopf lüften als in den Bergen?
Auf einer der drei Wanderungen war der Familienvater jedoch nicht alleine unterwegs. Tochter Alya (14) durfte ihren Papi über Stock und Stein begleiten. Die Idee kam von ihm selbst, um seiner Teenagertochter die Bergwelt schmackhaft zu machen. «Die junge Generation ist so stark aufs Handy fixiert, wobei meine Tochter ihren Konsum selber ziemlich gut kontrolliert. Dennoch wollte ich Alya zeigen, was es noch anderes gibt und auch wie wunderschön unser Land eigentlich ist.»
Burkart selbst hatte früher einen «Quadrat-Anschiss», wie er ihn selbst betitelt, wenn er mit seinen Eltern wandern gehen musste. Alya hingegen willigte sofort ein. Auf der zweitägigen Tour zur Capanna Alpe Nimi im Kanton Tessin verzichtete sie sogar auf ihr Handy – nicht freiwillig, sondern weil es so vereinbart war. Burkart verzichtete ebenfalls auf seines. «Ein Selbstexperiment», wie er es bezeichnet.
Landschaft statt Bildschirm
«Wir leben in einer Gesellschaft, die in jeder freien Minute, in jedem Moment des Wartens und der Langeweile zur Hosentasche greift, um aufs Handy zu schauen», meint Manu Burkart. Auch er sieht sich selbst als Konsumopfer. Auf der Wanderung mussten Vater und Tochter oft warten – sei es auf das Abendessen oder das Kamerateam. Ohne Handy wurde die Wanderung zu einer besonderen Erfahrung, fast schon zu einer Herausforderung. Dennoch konnten sich die beiden mit etwas anderem beschäftigen: «Statt auf den Bildschirm zu starren, haben wir die Landschaft bewundert.»
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Die gemeinsame Hüttentour war nicht nur ein Erlebnis ohne Handy, sondern sie hat auch Vater und Tochter näher zusammengebracht. «Denn zu Hause ‹hässeln› Alya und ich uns immer wieder an», gibt Burkart zu. Auslöser dafür ist oft der Handykonsum oder die Ordentlichkeit. «Ich kann es zudem nicht ausstehen, wenn die Kinder das Licht nicht ausschalten», ergänzt er. Burkart hat neben Alya noch die Söhne Josh (12) und Joan (8). Die beiden wollen nun auch mit ihrem Papi auf eine Hütte wandern.
Zu Hause «hässeln» sie sich immer wieder mal an. In den Bergen war die Stimmung hingegen anders.Roger Hofstetter
Zu Hause «hässeln» sie sich immer wieder mal an. In den Bergen war die Stimmung hingegen anders.Roger Hofstetter
«Für Alya war die Wanderung mit dem TV-Team eine tolle Erfahrung», lautet das Fazit des stolzen Vaters. Die Schülerin interessiert sich fürs Schauspiel und hat bereits einige Theaterauftritte hinter sich. «Dennoch musste sie lernen, vor der Kamera keine Rolle einzunehmen», sagt Burkart. «‹Hüttengeschichten Spezial› lebt von Authentizität und diese ist ihr gut gelungen.»
Manu Burkart würde die Hüttentour mit seiner Tochter gerne wiederholen – auch ohne Kamera. «Allgemein verbringen wir nämlich zu wenig Zeit als Familie», sagt er. Spätestens bei der Ausstrahlung der gemeinsamen Sendung werde sich die fünfköpfige Familie für ein kleines Public Viewing zusammensetzen – was alles andere als selbstverständlich sei. «Eigentlich schaue ich meine eigenen Sendungen nie», gibt Manu Burkart zu. Für Alya macht er diesmal eine Ausnahme.