«Mein Arzt ist mit mir zufrieden»

Er steht jeden Morgen um sechs Uhr auf, treibt Sport und geht hie und da ins Kino: Mit 103 fühlt sich der Schauspieler noch sehr fit!

Die Rolle des Graf Yoster war ihm wie auf den Leib geschrieben. Der Schweizer Schauspieler Lukas Ammann (im September wird er 104 Jahre alt) ist ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle. Auch mit 103 öffnet er die Türe zu seiner Wohnung im Münchner Künstlerviertel Schwabing wie aus dem Ei gepellt: Jackett, feine Hose, elegantes Halstuch – ein Monsieur der alten Schule. «Eines ist mir bis heute immer sehr wichtig: Ich lege noch stets Wert auf mein Äusseres», sagt er zur «Neuen Post». Das zeigt sich zudem sowohl an seiner perfekt manikürten Hand wie auch am goldenen Siegelring, der an seinem Finger steckt.

Ammann wohnt in einem Haus mit insgesamt 19 Parteien. «Es gefällt mir, mitten im pulsierenden Leben zu sein. Gerade mal fünf Minuten von hier ist ein Kino. Da möchte ich mir heute Abend noch einen Film ansehen.» Langweilig werde es ihm nie. Sein Terminkalender strotze nur so von Terminen. «Ich habe immer etwas zu tun. Ich besuche Freunde, gehe ins Sportstudio oder hie und da zu meiner Frau auf den Friedhof.» Sportstudio? «Ja, klar! Wie heisst es doch so schön: ‹Mens sana in corpore sano›, ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Ich hebe Gewichte und trainiere an der Sprossenwand.» Alle Achtung! Da kann sich noch manch einer eine Scheibe davon abschneiden.

Für sein hohes Alter ist Lukas Ammann noch erstaunlich fit. «Mein Arzt ist ganz zufrieden mit mir», lächelt er. «Er sagte nur, ich solle mehr trinken.» Damit ist natürlich Wasser gemeint. Aber dazwischen darf es ruhig mal ein gutes Gläschen sein. «Ein Schlückchen dann und wann hält jung.»

Irgendwann noch einmal vor der Kamera zu stehen, das ist für ihn kein Thema. «Das könnte ich in meinem Alter nicht mehr. Ich brauche die Öffentlichkeit nicht.» Er sei nicht Johannes Heesters (†108). «Mit meinem kleinen Leben bin ich sehr zufrieden.»