«Ich hoffe, der Herrgott lässt mich noch ein bisschen hier»

Obwohl er 93 wird, denkt die Radlegende noch nicht ans Sterben. Dabei weiss er gut, dass dies seine letzte Tour de France sein könnte.

Ferdy Kübler sitzt in seinem TV-Sessel im Wohnzimmer, ist völlig im Bann «seiner» Tour, ballt die Faust und lebt mit den Rennfahrern mit. Völlig begeistert ist er vom jungen Slowaken Peter  Sagan, der schon bei der Tour de Suisse mehrere Etappen gewinnen konnte und auch bei der Tour mehrmals als Sieger eine Etappe beendete. Ferdy Kübler, der am 24. Juli 93 Jahre alt wird, ist in seinem Element.

«Ich weiss nicht, ob heute für ihn ein guter Tag wird», sagt am Morgen Ferdys Ehefrau Christina am Telefon. «Am Nachmittag fahren wir zum Coiffeur. Wenn ihr nichts Gegenteiliges hört, könnt ihr gegen Abend kommen.» Bereits vor der Tour de France hätten sie alle angerufen, Schweizer Medien und Presse aus Belgien, Holland, Luxemburg und Frankreich. Alle wollen wissen, wie es dem ältesten noch lebenden Tour-de-France-Gewinner gesundheitlich geht.

«Christina ist mein Gott», schwärmt Ferdy, kaum sind wir da. «Am Morgen stehen Honig und Konfi zum Frühstück auf dem Tisch. Und wenn ich aufstehen muss, was mir mit meiner Schwäche in den Beinen grosse Probleme bereitet, hilft sie mir dabei. Ich weiss nicht, was ich ohne sie machen würde. Dabei kann ich manchmal richtig ‹ulidig› sein.» Und zu Christina gewandt: «Tut mir so leid, Muusi.» Sie gibt ihm ein zartes Küssli.

Den gesamten Text lesen Sie in Ausgabe 28/2012 vom 12. Juli 2012.

  1. Gast - 15. Juli 2012, 14:12

    Lieber Herrgott im Himmel. Lass unseren Ferdy National noch lange, lange leben. Wir sind Dir sehr dankbar dafür. Mir wird jetzt schon Angst und Bange, wenn ich an seinen Nachruf und Huldigungen denke.