Elizabeth Taylor (†) – Letzte Rätsel um Hollywoods Filmgöttin

Die Schauspielerin ist kaum unter der Erde, da geht schon der Kampf um ihr Erbe los. Im Brennpunkt stehen dabei ihre geheimen Tagebücher mit brisantem Inhalt.
 
Die Welt trauert um Hollywood-Göttin Elizabeth Taylor: Sie starb letzte Woche im Alter von 79 Jahren in Los Angeles an Herzversagen. Doch statt in tiefer Trauer zu versinken, zanken sich die Erben der Filmdiva jetzt um ihren Anteil. Noch während sie im Sterben lag, stritten sich ihre drei leiblichen Kinder Michael (58), Christopher (56) und Liza (53) sowie Adoptivtochter Maria (49) schon um das Millionenerbe ihrer Mutter. Taylors Vermögen wird auf rund 500 Millionen Franken geschätzt. Bereits zu Lebzeiten hatte sie einen Grossteil ihres Reichtums einer Aids-Stiftung versprochen. Der Grund: In den 80er-Jahren war ihr guter Freund Rock Hudson an der Immunschwächekrankheit gestorben. Daraufhin engagierte sich Liz Taylor über Jahre hinweg für die HIV/Aids-Prävention. Schon jetzt wird viel darüber spekuliert, was in Taylors Testament steht. Wie aus dem Umfeld verlautet, sollen die Kinder berechtigte Angst haben, dass die Schauspielerin ihr restliches Vermögen an ihren Manager Jason Winters vermacht hat. Er gehörte zu ihren engsten Vertrauten, ist 28 Jahre jünger als sie. Er las ihr jeden Wunsch von den Augen ab, wie exzentrisch diese auch immer waren. So tauchte sie 2006 auf Hawaii in einen Haikäfig und beobachtete die Raubfische.
 
Die beiden gaben sich in der Öffentlichkeit so vertraut miteinander, dass es hiess, er könnte ihr neunter Ehemann werden. Die beiden amüsierten sich darüber: Winters lebt mit einem Mann zusammen. Er stand ihr zur Seite, als sie nach der Scheidung von Bauarbeiter Larry Fortensky 1996 in tiefste Depressionen verfiel. Winters gab ihr neuen Lebensmut und fädelte auch ihre Verträge mit Parfüm-Herstellern ein. Taylor gab mehrere Düfte unter ihrem Namen heraus und verdiente damit Millionen.
 
Doch neben ihrem Vermögen geht es bei dem Erbstreit auch um die Tagebücher der «Oscar»-Preisträgerin, in deren Besitz Jason Winters ist. Darin schreibt Liz Taylor über ihre Zeit als Kinderstar, über die Dreharbeiten zu «Cleopatra» und über ihre insgesamt acht Ehen, unter anderem mit dem Schauspielkollegen Richard Burton († 1984). Gerade diese Einträge dürften von höchster Brisanz sein. Mit Burton war sie zweimal verheiratet, das erste Mal von 1964 bis 1974. Die zweite Ehe mit ihm hielt nur zehn Monate. Kennengelernt hatten sie sich während der Dreharbeiten zu «Cleopatra». Die Beziehung, die von skandalträchtigen Streitereien, Alkoholexzessen, Affären und kostspieligen Geschenken geprägt war, lieferte der Boulevard-Presse reichlich Material. «Ich liebe ihn bis zum Wahnsinn», sagte Taylor einmal, «manchmal bin ich so eifersüchtig, dass ich ihn am liebsten umbringen möchte.» Er wiederum demütigte sie, nannte sie eine «fette Wachtel», wenn sie wieder an Gewicht zugelegt hatte. Was jedoch an die Öffentlichkeit gelangte, war nur die Spitze des Eisbergs. In den Tagebüchern sollen intimste Einzelheiten notiert sein.
 
Doch auch ihre anderen Ehen verliefen turbulent. Bereits mit 18 Jahren heiratete sie den schwerreichen Hilton-Erben Conrad Hilton jr. Die Ehe hielt nur wenige Monate. Liz Taylor erhielt eine Millionenabfindung. Tragisch endete Taylors dritte Ehe mit dem Filmproduzenten Michael Todd. Nur gut ein Jahr nach ihrer Heirat starb Todd bei einem Flugzeugabsturz.
 
Eines ihrer Geheimnisse wurde bereits enthüllt. Hollywood-Star James Dean (24) soll der Diva anvertraut haben, dass er als 11-Jähriger von einem Priester sexuell missbraucht wurde. Das hatte die Taylor 1997 dem US-Journalisten Kevin Sessum gesagt. Mit der Einschränkung: «Behalte es bis zu meinem Tod für dich.» Auch sonst sollen in den geheimen Tagebüchern viele Details über ihre berühmten Freunde stehen. Die amerikanische Society-Expertin Paris Hampton meint dazu: «Die Rechte könnten für sehr viel Geld verkauft werden. Und genau darum streiten sich die Kinder.» Die Testamentseröffnung soll diese Woche stattfinden.