«Für meine Kinder bin ich einfach nur der Papi»

Wenn der Musiker DJ Bobo und seine Frau auf Tournee sind, werden Sohn und Töchterchen von den Grosseltern betreut. Und manchmal fragen sie ihren Vater: «Warum kommst du nicht heim?»

 

Der Hausherr sitzt an einem imposanten Direktorenpult in seinem riesigen Büro mit grossen Fensterscheiben. Die Firma heisst «Yes Music», liegt im 1. Stock eines Industriegebäudes in Stans NW und ist die Zentrale aller Aktivitäten des berühmtesten DJs Europas.

 

Trotz seiner riesigen Erfolge in all den Jahren ist René Baumann (42) alias DJ Bobo stets der gleiche geblieben, freundlich und bescheiden. «Die Zeit vor der Veröffentlichung einer neuen CD und die Tour-Vorbereitungen ist immer sehr hektisch. Demnächst bin ich für drei TV-Sendungen in Österreich, danach bei der ‹Echo’›- Verleihung in Berlin, am 12. Mai ist Tourstart im deutschen Oberhausen. Meine Familie hat derzeit nicht viel von mir», erzählt der selbsterklärte Perfektionist.

 

Ehefrau Nancy steht auf der Tour als Sängerin mit auf der Bühne. Und wer kümmert sich um die Kinder, den 7jährigen Jamiro und die dreijährige Kayley?

«Sie bleiben zuhause. Die Grosseltern kommen zu uns und werden sie betreuen. Nach fünf Tour-Tagen fliegen Nancy und ich jedesmal für zwei Tage nach Hause.»

Und dies reicht?

Bobo seufzt: «Klar, sagen die Kinder manchmal: ‹Papi, warum kommst du nicht heim?› Ich muss ihnen dann erklären, dass mich mein Beruf rund um die Welt führt. Aber wir können ja täglich skypen. So sehen wir uns regelmässig wenigstens am Bildschirm.»

 

Bobo will die Tatsache nicht schönreden, dass genau diese Zeit mit den Kindern, wenn sie noch so klein sind, eigentlich die schönste überhaupt ist. Anderseits hat er durch grössere Tour-Pausen auch mehr Gelegenheit, mit den Kindern zusammenzusein.

 

«Wer kann schon mit den Kids zwei Monate nach Hawaii reisen, um dort neue Songs zu schreiben? Wenn mich die Muse nicht geküsst hat, ging ich mit den Kindern zum Planschen in den Pool. Das könnte ein normaler Papi auch nicht.»

Apropos Hawaii: «Jamiro ist ein Honeymoon-Kind, 2001 auf der Hochzeitsreise in Hawaii gezeugt. Drei Jahre später waren wir wieder in Hawaii. Und Kayley ‹entstand›.»

 

Für Jamiro und Kayley ist Bobo nicht der Pop-Star, «sondern einfach der Papi. Jamiro weiss genau, was ich mache. Kürzlich sagte er: ‹Papi, wenn ich gross bin, will ich einen Beruf erlernen, mit dem ich richtig Geld verdienen kann›.»

Bobo lacht. «Ein andermal meinte er: ‹Papi, in meinem Herzen spüre ich, dass ich einmal das machen muss, was du machst.› Ich war verblüfft und überlegte, was ich antworten soll. Ich sagte: ‹Du, Jamiro, dein Herz sagt dir immer das Richtige›.»

 

Wie erziehen die Baumanns ihre Kinder?

«Ich bin ein strenger Papi, Nancy ein strenges Mami. Die Kinder mögen das. Bei uns wissen sie, wenn etwas ernst gemeint ist. Ich geniesse die Zeit mit den Kindern ganz bewusst. Klar, wissen sie, wer DJ Bobo ist, aber den gibt’s bei uns zuhause nicht. Für Jamiro und Kayley ist DJ Bobo lediglich eine Kunstfigur.»

  1. Gast - 18. Juni 2011, 11:48

    Also ich finde das René Baumann und Nancy genau das richtige macht sie wissen was das richtige für Jamiro und Kayley ist. Natürlich können die Kinder viel von den Eltern Lernen!