Neue Kraft dank einer Auszeit auf   Mallorca

Der Abschied vom TV fiel ihr schwer. Als alleinerziehende, gesundheitlich angeschlagene Mutter blieb jedoch kein anderer Ausweg. Was nun?

Sie hat es wirklich getan: Ihren geliebten Job als Journalistin und Moderatorin an den Nagel gehängt nach so langer Zeit. Ihre kleine Familie zusammengerafft und den Rückzug angetreten. Auf der von ihr so geschätzten Insel Mallorca kann Anna Maier (39) aufatmen nach einem turbulenten 2016. Hier gönnt sie sich eine Auszeit, fühlt sich ungestört, kann einfach «das Turnschuh-Mami sein», wie sie zu «Tele» sagt. Und das noch bis in den Frühling 2017. Annas beste Freundin lebt in der Region der Hauptstadt Palma. Annas Tochter Lena (15) geht hier an eine englische Schule. Auch die beiden Kleinen, Julie (5) und Nio (3), werden von der Schule tagsüber betreut. Anna braucht für einmal nur zu sich zu schauen, Kraft zu tanken, ihren versehrten Körper in den Mittelpunkt zu stellen und zu gesunden. Eine Runde Golf spielen, wenn sie Lust hat.

Es war höchste Zeit, einen Strich unter das bisher Gewesene zu ziehen. Ein aufregendes Leben zwar, mit viel Zerstreuung und immer neuen Überraschungen, ständig im Fokus der Öffentlichkeit. Es war aber auch ein unstetes Leben, das dauerhafte Beziehungen verunmöglichte. Ein Lebensstil, der mit der Zeit an der Gesundheit und am Selbst nagt. Erst als der Arzt nach einem Rückfall von einer vorangehenden Bandscheiben-Operation die rote Karte hochhielt, realisierte Anna: So geht es nicht weiter. Anstatt ihr 20-Jahr-Jubiläum als Moderatorin für Fernsehen und Radio zu feiern, musste die Zürcherin mit indischen Wurzeln alles umkrempeln. «Ich hatte keine Wahl. Was ich so geliebt habe, war für mich als alleinerziehende Mutter nicht mehr machbar», so ihre bittere Bilanz im «Tele». Doch: «Es gehen immer wieder Türen auf, man muss nur den Mut haben, durchzugehen.»

Mit ihrem neuen Ehemann Urs Bruggisser (46) schien zwischenzeitlich alles aufzugehen: Beruf und Familienleben. Doch die Ehe hielt nach der Traumhochzeit 2010 in Griechenland nur sechs Jahre. Vergangenen Sommer zog Anna aus. Wieder ein neuer Lebensabschnitt für sie und ihre Kinder: Mehr als ein halbes Jahr nach der Trennung der Eltern und dem Auszug aus dem Familienanwesen am Hallwilersee wartet ein unscheinbares weisses Häuschen in Cham auf die Mutter und ihre drei Kinder. An selber Adresse hat Anna nach Recherchen der GlücksPost auch ihre Firma «Am Mikrofon GmbH» eintragen lassen. Die wird sie brauchen: Eine Vollauslastung ist bei ihrem neuen Arbeitgeber «OYM» («On Your Marks» heisst «Achtung, fertig, los!» im Deutschen) vor Ende 2019 nicht zu erwarten. Annas Haupteinnahmequelle dürfte vorderhand die Moderation privater Anlässe sein. Für «OYM» wird sie Teilprojekte betreuen, wie etwa die Gestaltung eines Buches über die «Geburt» von «OYM».

Die Firma – ein Konzept zur Förderung des Eishockeysports – existiert erst auf Papier. Multimillionär und Sportmäzen Hans-Peter Strebel (68) steht als Einzelperson hinter «OYM». Er hatte Anna als Leiterin für Kommunikation und Marketing geholt. Die GlücksPost weiss: Neben Anna und dem CEO sind noch keine Mitarbeiter eingestellt. Dort, wo 2019 der «OYM»-Park stehen soll, ist heute Brachland. Wenn der Prestigebau dereinst steht, sollen Sporttalente, insbesondere aus dem Bereich Eishockey, dort von allen Seiten Unterstützung erhalten. Strebel hat «OYM» initiiert. Er wird das Projekt als Privatperson finanzieren und auch inskünftig betreiben.

Strebel will kein Geld machen. Was ihn antreibt, ist die Vision, hausintern möglichst viele Nachwuchstalente für die Nationalliga A heranzuziehen. Betriebliche Einnahmen und Ausgaben sollen sich die Waage halten. Aber das sind Zukunftsträume. Kenner der Szene bezweifeln, dass dieses Riesenprojekt jemals eine schwarze Null schreiben wird. «Das wird eher so aussehen wie beim vergleichbaren Nachwuchsförderprogramm der ZSC Lions, das jährlich Millionen Franken minus macht», so ein Experte zur GlückPost. Im März reicht «OYM» – ein Vierteljahr später als geplant – das Baugesuch ein. Die Pressekonferenz wird allenfalls bereits Anna Maier leiten. Frisch gestärkt von der Auszeit auf Mallorca.