«Ich lasse gerne Robin den Takt angeben»

Aufregende Wochen hat sie hinter sich, wurde ihr Söhnchen doch während des Lockdowns geboren. Aber alles ging gut, und die Jodelprinzessin geniesst nun jede Sekunde mit ihrem kleinen Sonnenschein.

Ihr Leben hat sich total verändert: Ende März wurde Jodlerin Melanie Oesch (32) zum ersten Mal Mutter, schenkte Söhnchen Robin das Leben. Die Berner Oberländerin ist unbeschreiblich verliebt in ihren gesunden, kleinen Wonneproppen. Sie geniesst ihr grosses Glück mit Robin und ihrem Partner allerdings ganz privat. Nur ab und zu gewährt sie auf Social Media mit einem Schnappschuss einen Mini-Blick auf ihren süssen Nachwuchs. Infolge Corona hat sich ihre Baby-Pause unfreiwillig
verlängert. Gerne nimmt sie jetzt wieder Termine wahr. So tritt sie mit Oesch’s die Dritten am 16. Juli live im «Donnschtig-Jass» auf (SRF1, 20.05 Uhr). Wie organisiert sie ihr neues Leben als Mami zwischen Wickeltisch und Bühne?

GlücksPost: Wie geht es Ihnen, und wo erreichen wir Sie gerade?

Melanie Oesch: Mir, uns, geht es sehr gut, danke. Ich sitze gerade zu Hause am Küchentisch. Vor mir habe ich einen Stapel Wäsche, die zusammengefaltet werden sollte.

Und wo ist Robin?

Er liegt auf seiner Spieldecke und entdeckt die Welt um sich herum, jeden Tag etwas Neues. Robin wächst und wächst, und wir geniessen seine kleinen und grossen Schrittli in vollen Zügen. Jetzt beginnt er zu greifen und Dinge in die Hand zu nehmen. Es ist hochspannend.

Hat der Kleine schon ein Lieblingsplüschtier?

Nein, wir haben schon vieles ausprobiert. Es schwankt zwischen Elefäntli, Pingu und Bäri. Einerseits sind es noch alte Plüschtiere von mir und der Familie, aber es sind auch neue dabei.

Haben Sie viele Geschenke von Ihren Fans erhalten?

Es gab sehr viel Post. Dabei waren viele herzige Karten mit schönen Sprüchen oder in 3D gestaltet. Es hat mich so gefreut und fasziniert, dass ich angefangen habe, Robins Zimmertüre mit den schönsten Kärtli zu tapezieren. Wir haben auch viel Selbstgemachtes erhalten wie gestrickte Jäckchen, Söckli, Finkli – einfach herzig. Auch eine wunderschöne Kuscheldecke, auf die Robins Name geplottet ist. Und es gibt noch ganz, ganz viele tolle Geschenke, die ich nicht alle einzeln aufzählen kann.

Sie haben selber für Ihren Sohn ein Mobile gebastelt. Wo hängt das?

Ich habe es kurz vor der Geburt über dem Wickeltisch aufgehängt. Ich finde, es passt dorthin. Mein Partner und ich haben von unserer Thailandreise als Geschenke Schlüsselanhänger mitgebracht. Ein Anhänger – ein Elefäntli aus Bambusholz – ging leider rasch kaputt. Als ich das Mobile bastelte, nahm ich das Elefäntli dazu, es ist ein Erinnerungsstück an unsere Reise. Wenn Robin es am Morgen sieht, beginnt er gleich zu strahlen und lächelt. Es ist sein Highlight!

Wie als Bestätigung hört man im Hintergrund Klein Robin zufrieden brabbeln.

Wie kamen Sie auf den Namen Robin?

Er hat uns sehr gut gefallen, ist schön kurz und knackig, irgendwie auch fein. Und er hat eine schöne Bedeutung: Robin, der Glänzende, Strahlende und Lichtbringende.

Entspricht diese Bedeutung auch seinem Wesen?

Robin ist sehr aufgeweckt und hat sich bis jetzt gut entwickelt. Jedes Kind ist individuell und macht gewisse Dinge früher oder später als ein anderes. Für mich ist das spannend und sehr herausfordernd. Im Moment nehme ich mir gerne die Zeit, Robin den Takt angeben zu lassen und geniesse es, einfach Mami zu sein.

Wen fragen Sie in Bezug auf Ihren Sohn um Rat?

Ich habe eine sehr gute Freundin, die zwei kleine Kinder hat. Mit ihr tausche ich mich häufig aus. Aber auch meine Schwägerin in spe hat einen kleinen Jungen, meine Cousine ein kleines Mädchen und noch andere Mütter in unserem Umfeld haben kleine Kinder, die mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Natürlich kann ich auch jederzeit meine Mum fragen, die weiss ebenfalls sehr viel.

Wie unterstützt Sie Ihr Partner?

Wir ergänzen uns sehr gut.

Wie haben sich Ihren Eltern in die Rolle als Grosseltern eingelebt?

Sie machen es super, ganz herzig. Es ist auch für mich schön, das mitzuerleben. Mein Vätu ist logischerweise jetzt der Grossvätu. Da beide Urgrosis noch da sind, und damit man weiss, von wem man spricht, ist meine Mum jetzt die Nonna. Sie hat sich das gewünscht, und uns gefällt es so sehr. Auch meine Brüder gehen übrigens megaherzig mit Robin um.

Sie lieben es, Stimmungen in der Natur zu fotografieren. Ihr neues Lieblingssujet ist inzwischen sicher Robin.

Wenn man ein Handy mit einer tollen Kamera hat, greift man immer wieder danach und macht einen Schnappschuss. Bei jedem neuen Body oder wenn er etwas Lustiges macht, denke ich: Das muss ich doch festhalten. Ich habe mir auch schon überlegt, was wohl in Robin vorgeht, wenn sein Mami die ganze Zeit mit dem Handy herumfuchtelt. Es gibt halt schon ein paar Fotos am Tag (lacht).

Wie sehr ist Musik bei Ihnen und Ihrem Kind ein Thema?

Ich singe tagsüber sehr viel mit und für Robin. Und wenn ich am Üben bin, bekommt er das natürlich auch mit. Abends singe ich ein Guet-Nacht-Liedli, das ich noch von früher kenne, oder irgendetwas anderes. Manchmal schläft Robin schon beim ersten Liedli ein. Und wenn nicht, gibt es noch ein zweites oder auch
ein drittes Stückli.

Inspiriert Robin Sie nicht dazu, selber Kinderlieder zu schreiben?

Doch, ich hege diesen Wunsch schon länger. Bei den Lesungen meiner Kinderbücher kam immer wieder die Frage auf, ob ich nicht eine vertonte Geschichte machen könnte. Durch die Schwangerschaft und die Geburt von Robin hat es mich natürlich noch viel mehr gepackt. Die Idee habe ich im Kopf, aber wie und wann ich diese zu Papier bringe, muss ich noch völlig offen lassen. Das braucht Zeit.

Melanie Oesch, unterstützt von ihren Brüdern Mike und Kevin, liest im Rahmen des Geschichten- und Märchenfestivals Klapperlapapp aus ihren Kinderbüchern «Elin, das Baumzwergenmädchen» und «Elin trifft neue Freunde» am 26. Juli in Lenzerheide und am 13. September in Zürich. Am 2. August treten Oesch’s die Dritten bei «Immer wieder sonntags» auf (ARD, 10 Uhr). Anfang Oktober erscheint die neue CD «Die Reise geht weiter».

Im Sommer stehen nur einzelne TV-Auftritte auf dem Programm, ab September soll es auch wieder Live-Konzerte geben. Wie organisieren Sie das künftig mit Ihrem Kind?

Mein Credo ist es, alles so unkompliziert wie möglich zu machen. Ich habe bereits erste Termine wahrgenommen. Robin blieb dann entweder beim Papa oder bei den Grosseltern. Bei Tages-Events ist es meiner Meinung nach die beste Lösung für ihn, dass er daheim in seiner gewohnten Umgebung bleibt.

Das Wohl von Robin steht für Sie an erster Stelle.

Es war immer mein grosser Wunsch, mein Kind zu stillen. Ich wusste natürlich nicht, ob es auch klappen wird. Ich habe in dieser Hinsicht bisher sehr viel Glück mit Robin. Disziplin, Geduld und Durchhaltewillen haben sich gelohnt. Es ist für mich so etwas Schönes, mein Kind auf diese natürliche Art ernähren zu können. Dank meiner Wochenbett-Hebamme habe ich mich schon sehr früh mit dem Thema befasst und mir auch von meiner Freundin viele Tipps geholt. Am Anfang hinterfragt man vieles und irgendwann kommt man an den Punkt, wo man merkt: Der Körper macht einfach, und es ist genial, was er leistet, wenn man ihm vertraut.

Und wie klappt das Stillen, wenn Sie unterwegs sind?

Ich bin per Zufall – wobei an Zufälle glaube ich eigentlich nicht – auf die Elvie-Pumpe aufmerksam gemacht geworden. Es ist die erste geräuschlose, tragbare Milchpumpe der Welt. Ich durfte sie testen, und sie ist genial. Ich bin sehr dankbar, dass es Menschen gibt, die so tolle Apparaturen bauen, gerade für berufstätige Frauen wie mich. So kann ich jetzt für Robin einen Vorrat an Muttermilch bereitstellen. Ich habe dadurch ein gutes Gefühl und weiss, für mein Kind ist gesorgt, wenn es Hunger hat. Aber natürlich habe ich Robin am allerliebsten immer dabei.