Mit Spüldruck gegen Viren

Auf der ausgetrockneten Nasenschleimhaut können sich Viren und ­Bakterien leicht anhaften und von da aus in den ganzen Körper gelangen. ­Mit regelmässigen Nasenspülungen lässt sich dies verhindern.

Seit einem geschlagenen Jahr werden wir von Informationen rund um Viren überschwemmt. Dabei geht es um das neue Coronavirus und seine ­Mutationen, die die Welt in Atem respektive im pandemischen Schwitzkasten halten. Wie wird es am häufigsten übertragen? Über welche Kanäle gelangt es in unseren Körper und greift das Immunsystem an? Wie sehr beeinflusst die Virendosis den Ausbruch oder den Schweregrad der Covid-19-­Erkrankung?Fragen über Fragen, an der sich bereits die globalen Expertinnen und Experten aufreiben. Und erst recht alle, die sich im Dschungel der teils im Wochenrhythmus neu erscheinenden Studien und Forschungsergebnisse gar nicht mehr zurechtfinden. Dabei gibt es einige Erkenntnisse, die schon länger bekannt und für eine erfolgreiche «Virenbekämpfung» sehr wertvoll sind. Das gilt zum Beispiel für den Nasenhöhlen- und -nebenhöhlenbereich. Dieser ist bei vielen Menschen verengt, was nicht selten zu Entzündungen, Druckgefühl und Kopfschmerzen führt. Wie man gegen dieses Phänomen sehr wirksam mit natürlichen Hilfsmitteln, zum Beispiel mit regelmässigen Nasenspülungen, ankämpfen kann, erklärt die diplomierte Drogistin HF und Naturheilpraktikerin Sabine Hurni (www.sabinehurni.ch) im Interview.


GlücksPost: Menschen mit verengten Nasennebenhöhlen sind anfällig für Kopfschmerzen. Was kann hier eine Nasenspülung bewirken?
Sabine Hurni: Mit einer Nasenspülung wird die Nasenschleimhaut befeuchtet. Ausserdem haben die in der Spülung gelösten Salze einen leicht abschwellenden Effekt. Das macht die Nase freier, die Luft kann besser durch das Nasen­nebenhöhlensystem zirkulieren, was den Druck und die Gefahr für Kopfschmerzen reduziert.


In der aktuellen Coronakrise ­besonders spannend: Ist eine ­Nasenspülung auch wirksam, um eingeatmete Viren oder Bakterien aus den Nebenhöhlen und dem ­Nasentrakt abzutrans­portieren?
Durchaus. Viren und Bakterien rutschen an den feuchten Schleimhäuten ab. Ist die Nasenschleimhaut hingegen ausgetrocknet, können die Keime besser anhaften und dringen über die Schleimhaut in den Körper ein. Deshalb sind regelmässige Spülungen ein bis zweimal täglich eine sehr gute Prävention, damit Viren gar nicht erst in den Körper hineingelangen.


Wogegen helfen regelmässige Nasenspülungen sonst noch?
Neben dem Abtransport von ­Viren und Bakterien sowie einer Be­freiung der Atemwege hat der schleimverflüssigende Effekt der Spülung auch eine präventive und heilsame Wirkung bei schmerzhaften Nebenhöhlenentzündungen.


Heutzutage werden verengte Nasennebenhöhlen auch operativ geöffnet. Wie stehen Sie dazu?
Aus Sicht der Naturheilkunde stört jeder noch so kleine operative Eingriff das Energiesystem und verursacht Stress im Körper. Die Narbe kann zu einem Störfeld werden, zudem belasten die starken Medikamente oft den Darm, die Leber und den Stoffwechsel. Von daher bin ich überzeugt, dass man es zuerst mit regelmässigen Nasenspülungen probieren sollte. Ich würde von jeder nicht unbedingt zwingenden Operation abraten.


Empfehlen Sie als Ergänzung zu den Spülungen noch andere Mittel für eine freie Nase?
Neben Nasenspülungen und -duschen gibt es auch Sprays und Inhalatoren. Am besten lässt man sich in der Drogerie oder Apotheke beraten. Sehr wohltuend ist es auch, täglich morgens etwas Sesamöl in jedes Nasenloch zu tupfen. Das pflegt und befeuchtet ebenfalls sehr gut.


Würden Sie eine Nasenspülung auch bei Heuschnupfen empfehlen?
Ja, bei Heuschnupfen sollte man jeden Abend vor dem Schlafengehen die Atemwege reinigen und die verhaftenden Pollen abtransportieren. Das gilt im Übrigen auch für Asthma-Patienten und -Patientinnen.