Angewohnheiten
So einfach machen Sie dem Glück Platz
Manchmal ist uns gar nicht bewusst, dass wir unserem Wohl selbst im Wege stehen. Etwa mit Angewohnheiten, die uns bei genauem Hinsehen gar nicht guttun – und die Sie also getrost aufgeben können.
Einfangen können wir das Glück natürlich nicht. Aber wir können ihm ein Stück entgegengehen, damit es uns besser findet und vielleicht öfter vorbeischaut. Und wie stellen wir das an? Indem wir unser Verhalten überprüfen und jene Angewohnheiten weglassen, die dazu führen, dass wir uns schlechtfühlen. Hier sind sieben Unarten, die besonders verbreitet sind.
1. Ärger in sich hineinfressen
Schweigen, damit es keinen Streit gibt? Das kann sinnvoll sein. Aber wer es ständig tut, um Konflikten aus dem Wege zu gehen, schadet sich. Chronischer Ärger löst sich ja nicht einfach auf, denn er ist ein Signal dafür, dass etwas unseren Erwartungen, Regeln und Vorstellungen zuwiderläuft. Er macht auf ein Ungleichgewicht aufmerksam und signalisiert, dass eine Veränderung nötig ist. Ignorieren wir das Signal und fressen den Ärger in uns hinein, legt er sich wie ein Grauschleier auf die Seele. Gereiztheit, Unzufriedenheit bis hin zu Depressionen sind die Folgen.
2. Auf den richtigen Zeitpunkt warten
Wenn, dann … wird aufgeräumt, geputzt, die Bewerbung geschrieben, die Steuererklärung gemacht, beim Zahnarzt ein Termin vereinbart. Um zu handeln braucht es den richtigen Zeitpunkt, sagt man. Der aber kommt nie, deshalb schiebt man die Dinge vor sich her. Dazu kommt, dass man nicht im Hier und Jetzt lebt und einem dadurch viele potenzielle Glücksmomente entgehen.
3. Jammern
Gründe gibt es immer. Wenn es nicht der Partner ist oder die Schwiegermutter, dann sind es das schlechte Wetter, die hohen Steuern, die verlogene Politik und das ungerechte Leben. Jammern ist nicht grundsätzlich schlecht. Wichtig ist, zu wissen, wann genug ist. Klagen ist durchaus sinnvoll, wenn es darum geht, seine Not zu lindern. Destruktiv wird es, wenn man notorisch «klönt» und es sich in der lamentierenden Gemütlichkeit bequem macht. Meckern, um der eigenen Verantwortung und dem Handeln auszuweichen, das macht unglücklich und einsam – schliesslich will niemand mit jemanden zu tun haben, der ständig jammert.
4. Perfekt sein wollen
Gehören Sie zu den Menschen, die sich immer um das beste Ergebnis bemühen? Versuchen Sie, so viel wie möglich in kürzester Zeit zu schaffen? Wollen Sie in der Familie, Partnerschaft und im Job immer allen gerecht werden? Willkommen im Club der Perfektionisten! «Gut ist nicht genug» steht in unsichtbaren Lettern auf Ihrer Stirne geschrieben, und so sind Sie immer auf der Jagd nach Vollkommenheit. Die Krux an den extrem hohen Ansprüchen, die Perfektionisten an sich stellen: Sie werden diese nie erreichen können. Das stresst und frustet.
5. Schwarz-Weiss-Denken
Eine Angewohnheit, die einem das Leben so richtig schwermacht. In Extremen denken – das ist der Trick des inneren Kritikers, wie er mit erhobenem Zeigefinger ständig hinter einem her sein kann. Gut/schlecht, schön/hässlich, wertvoll/wertlos, keiner/alle, immer/nie, wenig/viel, gewinnen/verlieren: Etwas dazwischen gibt es nicht. Dieses Alles-oder-nichts-Denken torpediert das Selbstvertrauen und verhindert, dass man sich wirklich gut fühlen kann.
6. Verallgemeinern
Ihr Ex hat Sie hintergangen und jetzt sind Sie überzeugt davon, dass alle Männer lügen und betrügen. Verständlich, dass Sie sich erst einmal von den Männern zurückziehen. Aber irgendwann ist es Zeit, zu erkennen, dass «einmal Pech, immer Pech» kein Naturgesetz ist. Oder stimmt es wirklich, dass alle Chefs autoritär, alle Freundinnen neidisch sind? Es lohnt sich, dies zu hinterfragen und mit dem Verallgemeinern
aufzuhören.
7. Sich ständig vergleichen
Wenn einem das Gras in Nachbars Garten immer grüner vorkommt als das eigene, macht das unzufrieden und unglücklich. «Die sieht besser aus, der ist kreativer, die findet immer die passenden Worte, der hat eben die richtigen Beziehungen»: Kein Wunder setzt sich bei dieser permanenten Abwertung irgendwann der Gedanke «Ich bin schlechter als andere» im Kopf durch. Das Ergebnis: Man ist unzufrieden, resigniert und tut nichts mehr, ausser sich zu vergleichen, um sich dann wieder abwerten zu können.