Bsss … und dann sticht es !

So schön warme Sommerabende sind: Sie mit Mücken zu teilen, macht wenig Spass. Doch die kleinen Stechviecher suchen unsere Gesellschaft. Wie schützt man sich vor ihnen? Und was tun, wenn sie trotz allem zustechen?

Eigentlich haben sie gegen 
uns keine Chance, so klein wie sie sind. Aber um unsere Ruhe zu stören und uns mit einem kleinen Stich zu plagen, sind sie allemal gross genug. Stechmücken sind auf uns angewiesen, die 
Mückenweibchen brauchen Eiweisse aus Menschenblut für ihre Eierproduktion. Das Kohlendioxid in unserer Atemluft und Ammo­niak und Milchsäure in unserem Schweiss ziehen sie an – wenn wir schwitzen, sind wir besonders 
attraktiv für sie. Und speziell 
gerne sind sie abends in der Dämmerung unterwegs – dann sollten wir uns besonders schützen.

Mückenstiche sind hierzulande meistens harmlos. Dennoch kann ein Mückenstich bei manchen Menschen zu starken Rötungen und Schwellungen führen. Dabei handelt es sich aber in den meisten Fällen nicht um eine allergische Reaktion, sondern um lokale Reaktionen auf die Speichelpro­teine der Mücken. Häufig entsteht die heftige Reaktion auch erst, wenn man kratzt.

Klatschen nach dem Stich?

Die erste Reaktion, wenn man 
einen Stich spürt, ist meist: 
Zuschlagen. Es gibt aber noch bessere Methoden, mit Mücken fertigzuwerden. Zuschlagen kann man zudem meistens erst dann, wenn das Malheur bereits passiert ist und die Mücke zu­gestochen hat – also definitiv zu spät.

Die bessere Idee: Schützen Sie sich vor den kleinen Plagegeistern. Folgendes kann helfen:

Schützende Kleidung: Lange Ärmel, lange Hosen und helle Klei­derfarben tragen, nicht zu eng 
auf der Haut aufliegend und nicht zu dünn. Bei grosser Hitze allerdings nicht immer angenehm, aber dafür wirkungsvoll.

Antimückenmittel, die Diethyl­toluamid, kurz DEET, enthalten. Man kann einen Raum, die Kleider oder auch die Haut damit 
einsprühen.

Duschen und allenfalls die Haut mit Essigwasser einreiben. Das nimmt den Schweissgeruch, der die Tierchen anzieht.

Duftkerzen oder Duftlampen anzünden. Intensive Gerüche nach Lavendel, Minze, Basilikum oder Zitronenmelisse halten Mücken fern – Bienen werden von Lavendel allerdings angezogen.

Hausmittel anwenden: Eine halbierte Zitrone mit Gewürznelken bestecken. Oder ein Haushalt­schwämmchen in eine kleine Schale legen und mit Essigwasser übergiessen.

Zum Schlafen ein Moskitonetz aufspannen. Das empfiehlt sich vor allem in Gegenden, wo sich nicht ganz so harmlose Mücken herumtreiben. Um Mücken fernzuhalten, muss es aber sehr dicht sein.

Und was tun, wenn man 
doch gestochen wurde?

  • Nicht kratzen! Auch wenn es noch so juckt! Durch das Aufkratzen eines Mückenstich können Bakterien leichter in den Körper eindringen und Infektionen aus­lösen.
  • Besser: die Einstichstelle kühlen mit einem kühlenden Gel, einem Coolpack oder einem feuchten Tuch. Im Notfall hilft auch Speichel. Wer sich das Kratzen nicht verkneifen kann, sollte die Einstichstelle sicherheitshalber desinfizieren.
  • Starken Juckreiz mit einem 
Präparat gegen den Juckreiz behandeln. Bewährt hat sich zum Beispiel die Pflanzenkombination aus Brennnessel- und Arnika­auszügen.

Exotische Störenfriede

Mücken gelten bei uns als harmlos – in vielen Ländern sind sie jedoch Überträger schwerer Krankheiten. Die Anopheles-Mücke überträgt Malaria – sie fühlt sich hierzulande aber glücklicherweise nicht zu Hause. Wer in tropische Länder reist, muss aber rechtzeitig mit einer Malaria-Prophylaxe beginnen.

Auch aus tropischen Gebieten stammt die Tigermücke, die sich inzwischen auch in anderen Ländern verbreitet hat und die das 
berüchtigte Chikungunya-Fieber auslösen kann, das sich durch 
Gelenkbeschwerden, Fieber, Kopfweh und Müdigkeit äussert und sogar Hirnhautentzündung aus­lösen kann. Auch in der Schweiz gibt es vereinzelte Populationen, vor allem im Tessin – dank des milden Klimas kann die Mücke hier überleben. Die hiesigen Tigermücken sind nach dem heutigen Wissensstand aber glücklicherweise nicht mit dem Virus infiziert, übertragen die Krankheit also nicht. Chikungunya-Patienten in der Schweiz haben sich ihre Krankheit bis jetzt auf Reisen geholt.

 



Wen mögen die Mücken?

Es gibt Menschen, die wenig Probleme haben mit Mückenstichen – andere ziehen die kleinen Stechviecher geradezu magisch an. Das liegt nicht am «süssen Blut», sondern am Geruch, der über unsere Haut abgesondert wird. Der hängt allerdings auch mit dem Blut zusammen. Stechmücken suchen einen bestimmten Duftmix aus Kohlendioxid, Milchsäure, Harnsäure, Ammoniak und anderen Stoffwechselprodukten. Pech, wenn das genau das ist, was wir mit unserem Schweiss verströmen …