Lust auf Würstchen!

Hundehalter kennen es: Wenn der Grill im Sommer auf Hochtouren läuft, steht der Vierbeiner oft bettelnd daneben. Aber ist es gesund, ihm etwas vom Fleisch abzugeben? Oder ist es sogar gefährlich?
 
Mmmh! Beim Duft von Gegrilltem läuft manch einem das Wasser im Mund zusammen – auch Hunden! Und wenn sie mit treuem Blick betteln, fällt oft etwas für sie ab. Aber ist es unbedenklich, sie am Grill­spass teilhaben zu lassen? «Grundsätzlich schon», sagt Prof. Dr. Annette Liesegang vom Institut für Tier­ernährung der Uni Zürich. «Wenn das Fleisch ungewürzt und durchgebraten ist, kann man ihnen eigentlich alles geben. Schweinefleisch sollte man wegen Viren nicht roh verfüttern. Und natürlich muss die Tagesration des normalen Futters entsprechend verringert werden.»
 
Vorsicht ist bei Knochen geboten. Auf dem Grill verlieren sie Wasser und werden splitterig, was gefährlich werden kann. Und wie sie es bei den Salatbeilagen aus? «Rüebli oder Teigwaren etwa sind kein Problem, wiederum ungewürzt, also ohne Sauce. Das Salz macht die Tiere durstig, auch das ist nicht schlimm, aber sie brauchen dann mehr Wasser. Zudem gibt es Lebensmittel, die für Hunde schädlich sind, wie zu viel Zwiebeln und Knoblauch, die Blutzellen zerstören.» Ebenfalls gefährlich sind u. a. Weintrauben, Obstkerne und Schoko­lade.
 
Viele Halter kochen für ihre Tiere sogar selbst. Das ist in Ordnung, wenn man sich gut informiert, zum Beispiel beim Institut für Tier­ernährung (www.nutrivet.uzh.ch). «Im Internet findet man viele Rezepte, die leider nicht bedarfsdeckend sind und den Vierbeinern dadurch schaden», sagt Annette Liesegang. «Falsch ist es auch, von uns auf den Hund zu schliessen. Sie brauchen wie Wölfe keinen abwechslungsreichen Speiseplan. Bekommen sie zu viele verschiedene Lebensmittel, entwickeln sie sogar öfter Allergien.» Und das wünschen wir unseren Lieblingen ja nicht!