Buntes Wunder der Natur

Von der Puppe zum wunderschönen Frühlingsboten – das passiert bei einigen Schmetterlingen zurzeit. Doch leider haben die Tiere Probleme.
 
Spätestens, wenn sie durch die Luft flattern, ist Frühling: Schmetterlinge! Und gerade zurzeit passiert bei einigen Exemplaren wieder Faszinierendes: Aurorafalter und Landkärtchen etwa haben als Puppe überwintert und schlüpfen jetzt.
 
Die Entwicklung der Tiere fasziniert sogar Biologen. «Diese vielen unterschiedlichen Entwicklungsstadien sind genial», sagt Barbara Steiner von Pro Natura (www.pronatura.ch). «Aus dem Ei schlüpft die Raupe, die vor allem eines zu tun hat: fressen. Sie wächst, häutet sich mehrmals, verpuppt sich schliesslich, bis sie am Ende zum Schmetterling wird.» Die Vorgänge, die all das bewirken, seien komplex, teilweise auch nicht abschliessend erforscht. Ein Wunder der Natur eben!
 
Den Tagfaltern, zu denen Landkärtchen & Co. gehören, gehe es hierzulande aber nicht gut. «Ein Drittel der einheimischen Arten ist gefährdet», sagt Barbara Steiner. «Die Bestände sinken beunruhigend, auch wenn das bei einigen Arten nicht auffällt, da sie an gewissen Orten zahlreich sind, dafür aber an anderen gar nicht mehr auftauchen.» Die Gründe sind vielfältig, ein grosser Punkt ist aber die Zerstörung des Lebensraums. Moore, lichte Wälder, Auen und Magerwiesen fehlen, der Siedlungsbau nimmt zu und die Gärten werden mit exotischem Grün aufgepeppt und fast zu Tode gepflegt, wie die Biologin meint.
 
«Es wäre für die Tiere eine grosse Hilfe, wenn vermehrt einheimische Pflanzen und artenreiche Blumenwiesen gesät würden.» Auch wichtig: kein Gift und Mut zur Unordnung! Ein wuchernder Garten macht den Tieren Freude – egal in welchem Entwicklungsstadium. Raupen und Falter brauchen Nahrung, Puppen Verstecke. Wer beispiels­weise im Herbst allzu gründlich mäht, könnte ohne ­Weiteres eine Puppe des Aurorafalters oder eines anderen Schmetterlings ungewollt zerstören.