Urs Gredig: Warum verlassen Sie die «Tagesschau»?

Der beliebte Nachrichten-Moderator zieht mit Frau und Kindern nach London. Was steckt dahinter? Wieso hängt er den begehrten Job als Moderator der meistgesehenen News-Sendung an den Nagel?
 
Herzlich lachend greift er nach der Queen, dreht und wendet die Porzellanfigur und fährt ihr über das graue Haar. «Ich mag die Königin!», sagt Urs Gredig (42) und lacht spitzbübisch. «Aber ich kann ja schlecht Grossbritannien-Korrespondent werden und das Königshaus nicht mögen!»
 
Ende April wird der smarte Moderator seinen Zuschauern bei der «Tagesschau» Adieu sagen und im Sommer mit seiner Frau Marion (39) und den Kindern Lili Fleur (5) und Charles Andres (3) nach London ziehen. Zurück in die Schweiz kommt er die nächsten Jahre nur, um Ferien zu machen.
 
GlücksPost: Herr Gredig, viele Ihrer Kollegen beneiden Sie um Ihren Job bei der «Tagesschau». Sie aber hängen ihn nach kurzer Zeit freiwillig an den Nagel. Haben Sie die Lust am Moderieren verloren?
Urs Gedig: Wenn man die «Tagesschau» moderieren darf, schmeichelt das, klar. Aber bekannt zu sein, war für mich nie die Hauptmotivation, den Job zu machen! Da bin ich zu wenig narzisstisch veranlagt. Zudem darf man die Rolle des Moderators mit der Person Urs Gredig nicht verwechseln. Die Zuschauer kennen den Journalisten und nicht den Menschen. Und bevor man Gefahr läuft, sich zu wichtig zu nehmen, sollte man besser gehen.
 
Es klingt, als wäre das «Bekanntsein» eine Bürde für Sie.
Nein, ich hatte eine enorm schöne Zeit bei der «Tagesschau» und habe die letzten Jahre sehr genossen. Mir wurden viele Türen geöffnet: Ich durfte Menschen interviewen, die ich sonst nie getroffen hätte – von den Bundesräten bis zu Roger Federer, Bill Gates oder Weltfussballstar Lionel Messi. Ein Privileg, das mir dank der «Tagesschau» zugute kam.
 
Aber?
Ich freue mich sehr darauf, endlich wieder durch die Strassen zu gehen und unerkannt zu bleiben. Auch wenn mir das Interesse an meiner Person selbstverständlich auch schmeichelt.
 
Den gesamten Text lesen Sie in der Ausgabe 10/2013 vom 7. März 2013