Sodbrennen: Wenn der Genuss zu Beschwerden führt

Freuen Sie sich schon auf die kulinarischen Genüsse zum Jahresende? Schön. Aber achten Sie bitte darauf, dass sie für Ihren Magen nicht zur Qual werden – und Sodbrennen zu Ihrem Dauerbegleiter. Hier die Tipps.
 
Kennen Sie es bereits, dieses unangenehme Gefühl, das sich nach einem üppigen Essen einstellen kann? Solange Sodbrennen nur gelegentlich 
vorkommt, ist es wenig bedenklich. Zu viel Fettiges, Scharfes und Würziges, aber auch Äpfel, Zitrusfrüchte und kohlensäurehaltige Getränke verträgt nicht 
jeder. Wer zu schnell oder zu grosse Mengen isst, kann ebenfalls 
unter dem dumpfen Druck im 
Magen oder einem Brennen hinter dem Brustbein leiden. Ebenso können eine Schwangerschaft, Übergewicht, Stress oder bestimme Medikamente, beispielsweise Rheuma- und Schmerzmittel, Sodbrennen begünstigen.
 
Die Auslöser sind also oft 
bekannt. Dennoch schafft es trotz des Wissens um die Veranlagung zu Sodbrennen kaum jemand, konsequent nur mit Mass zu 
geniessen.
 
Aber wie genau entsteht dieses Brennen? Schuld ist der Rückfluss von Magensaft, genannt Reflux. Wenn die Nahrung von der Speiseröhre in den Magen übergeht, fliesst fälschlicherweise Magensaft zurück in die Speiseröhre. Das wird dann zum Problem, wenn der Speichel den sauren Magensaft nicht rasch wieder in den ­Magen zurückbefördert und gleichzeitig die Speiseröhre neutralisiert: Die Säure bleibt zurück, löst ein Brennen und Schmerzen aus. Zu diesem Rückfluss kommt es, wenn der Schliessmuskel, 
welcher den Übergang zwischen Magen und Speiseröhre abdichten sollte, nicht richtig funktioniert. In der Schwangerschaft oder bei Übergewicht ist der Druck auf den Magen stärker, der Magen­inhalt fliesst dadurch ebenfalls leichter in die Speiseröhre 
zurück. Enge Kleidung oder ein zu fest geschnallter Gürtel zeigen dieselbe Wirkung. Stress steigert die Produktion der Magensäure, was den Rückfluss ebenfalls fördert.
 
Mit Vorsicht geniessen
Vielleicht helfen Ihnen diese ­Regeln: Mehrere, dafür kleine Mahlzeiten, nicht zu viel Fettiges, Scharfes und Würziges essen, 
weniger Kaffee oder schwarzen Tee trinken, öfter mal auf Alkohol und Nikotin verzichten und nicht erst kurz vor dem Schlafengehen essen. Versuchen Sie es auch mit einem Glas lauwarmem Wasser morgens auf nüchternen Magen. Das verdünnt die Magensäure und soll vorbeugen. Ein Glas Wasser eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit kann ebenfalls helfen.
 
Sie haben bereits Sodbrennen?
 Essen Sie ein paar Mandeln, ­etwas Brot, Haferflocken, ein­geweichte Leinsamen oder rohes Sauerkraut. Natürlich gibt es auch Tees, die helfen: Kamille, Kümmel oder Fenchel. Auf Pfeffer­minze hingegen sollten Sie im akuten Fall verzichten.
 Sie können nicht schlafen? Stellen Sie das Kopfende hoch oder nehmen Sie ein zweites Kissen zu Hilfe. Das vermindert den Rückflüss des Magensaftes in die Speiseröhre.
 Wirkt das alles nicht, lassen Sie sich in der Drogerie oder Apotheke beraten. Es gibt eine grosse Auswahl an neutralisierenden Medikamenten, auf die viele 
Betroffene sehr gut ansprechen.
 
Jetzt aber zum Arzt!
Ist Sodbrennen ein regelmässiger Begleiter oder leiden Sie zudem unter Aufstossen, Magenkrämpfen und saurem Geschmack im Mund, sollte die Ursache von 
einem Spezialisten abgeklärt werden. Die über Jahre andauernde, ständige Übersäuerung der Speiseröhre erhöht das Risiko einer chronischen Speiseröhrenent­zündung, und es besteht erhöhte Gefahr der Ausbildung eines 
bösartigen Tumors. Anhand einer Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm wird der Spezialist nach der Ursache suchen.