Aphten: Kleine, fiese Appetitverderber

Sie können noch so winzig sein: Aphten im Mund sind ganz 
gross darin, einem 
die Lust am Essen 
zu nehmen. Rücken wir den kleinen 
Störenfrieden also möglichst rasch und effektiv zu Leibe!
  
Still und heimlich bereiten sie sich in Verletzungen der Mundschleimhaut darauf vor, zuzuschlagen und innert 
weniger Stunden vom kleinen Bläschen zur juckenden, brennenden und schmerzhaften Aphte 
zu werden. Besonders bei sauren und süssen Nahrungsmitteln lösen die Bläschen Schmerzen aus – manche aber quälen ihren unfreiwilligen Gastgeber sogar beim Sprechen, beim Schlucken von Wasser oder allein wenn Speichel die entzündete Stelle berührt. Die gute Nachricht: Aphten sind 
ungefährlich und nicht ansteckend. Die Schlechte: Wer sie 
einmal hatte, muss immer wieder damit rechnen.
 
Wenn Aphten erst einmal da sind, bleiben sie für ein paar Tage. Die kleineren, maximal fünf Milli­meter grossen Minor-Aphten heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Sie bilden sich meist nur oberflächlich, an der Wangen- oder Lip­pen­innenseite, und sie sind deshalb nicht ganz so hartnäckig. Major-Aphten hingegen werden bis zu drei Zentimeter gross und gehen tiefer in die Mundschleimhaut. Entsprechend länger dauert es, bis sie abgeheilt sind: Wochen bis – im schlimmsten Fall – Monate. Major-Aphten sitzen häufig auf den Lippen oder weit hinten auf dem Gaumen. In ganz seltenen Fällen treten die Bläschen gehäuft auf, herpetiforme Aphten genannt. Ihr Name kommt daher, dass sie Herpesbläschen ähnlich sind und sich in der gesamten Mundhöhle ausbreiten.
 
Muss das sein?
Woher Aphten kommen, ist nicht eindeutig geklärt. Entstehen auf den Schleimhäuten, beispiels­weise durch harte Zahnbürsten-Borsten, Zahnspangen, die eigenen Zähne oder Nahrungsmittel, kleine Verletzungen, können diese sich entzünden. Manche Betroffene glauben aber, dass bei ihnen bestimme Nahrungsmittel – im Verdacht stehen vor allem 
Zitrusfrüchte – Auslöser sind. 
Experten vermuten, dass auch Hormonschwankungen für die Übeltäter verantwortlich sein können – Frauen leiden deutlich häufiger an Aphten als Männer, Raucher häufiger als Nichtraucher. Auch schlechte Mundhygiene kann möglicherweise einen Einfluss haben. Reinigende Zahnpasten können aber wiederum auch Verursacher sein: durch 
Inhaltsstoffe wie Natriumlaurylsulfat.
 
Sind wir gestresst, leiden an Schlafmangel, Depressionen oder Mangel an Folsäure, Vitamin B12 oder Eisen, scheinen wir ebenfalls anfälliger zu sein, als wenn unser Immunsystem in Hochform ist. Gut auf den Körper und die all­gemeine Gesundheit zu achten, ist also vielleicht eine Möglichkeit, etwas vorzubeugen.
 
Die Aphte ist da – und nun? 
Da gibt es nur eins: Sie willkommen heissen und sich mit ihr 
arrangieren. Denn der Heilungsprozess kann leider nicht so einfach beschleunigt werden. Es gibt aber zahlreiche Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern. Sprays, Tinkturen, Gels, Gurgellösungen und Salben aus der Apotheke können genauso schmerzstillend und entzündungshemmend wirken wie natürliche Mittel, beispielsweise aus Salbei, Thymian, Teebaumöl, Sanddornöl, Kamille oder Myrrhe.
 
Damit keine Keime in die 
verletzte und entzündete Stelle eindringen, empfiehlt es sich mehrmals täglich keimabtötende Mundspülungen zu benutzen.
 
Leidet jemand besonders stark oder immer wieder an Aphten, besteht die Möglichkeit, sie bei 
einem Zahnarzt mit Laser behandeln zu lassen. Die Schmerzen verschwinden nach wenigen 
Sekunden, und die Wundheilung wird stimuliert. Ein kurzer 
Eingriff mit erlösend herrlicher Wirkung – es gibt immer mehr Zahnärzte, die ihn anbieten.